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Biker-Gottesdienst in Drübeck: Segen für die Saison und Gedenken an Verstorbene

Über 75 Biker versammeln sich am Samstag im Klosterhof Drübeck zum traditionellen Saisonabschluss-Gottesdienst, wo sie gemeinsam Glaube und Gemeinschaft feiern und den tragischen Verlust von elf Bikern während der Saison ehren.

Am vergangenen Samstag versammelten sich über 75 Motorradfahrer aus der Altmark, dem Jerichower Land, Bitterfeld und sogar aus Nordhausen im Klosterhof von Drübeck. Diese Zusammenkunft hat eine besondere Tradition: den Abschied von der Motorradsaison mit einem Gottesdienst der Evangelischen Kirche. Polizisten aus Thüringen und Sachsen-Anhalt waren ebenfalls vor Ort und unterstützten die Verkehrssicherheitsaktion „Sicher durch den Harz“. Die Kooperation zwischen den Polizisten und den Notfallseelsorgern der EKM wird in diesen Momenten oft als schicksalhaft wahrgenommen.

Der Stendaler Superintendent Michael Kleemann, der selbst ein leidenschaftlicher Biker ist, leitete den Gottesdienst, wobei er ganz in seiner Motorradkluft erschien. Trotz der niedrigen Temperaturen am Morgen fanden sich viele Motorradfahrer, darunter auch Frauen, in der Kirche ein. Der Gottesdienst, der als „Glaube, Gaspedal und Gemeinschaft“ bezeichnet wurde, war eine Feier des Zusammenhalts innerhalb der Biker-Community. In Drübeck wurde bereits zum achten Mal um den Segen für die kommende Sommerzeit gebeten.

Emotionale Erinnerungen

Die Feierlichkeiten wurden jedoch von einem nachdenklichen Moment begleitet. In der gut gefüllten Kirche wurde der Namen von elf Biker verlesen, die im Jahr 2024 ihr Leben auf den Straßen zwischen Kyffhäuser und Arendsee verloren hatten. Für jeden dieser Biker wurde eine Kerze in der Klosterkirche St. Vitus entzündet, unweit der Stelle, an der die Motorradfahrer in einer besonderen Geste der Erinnerung während des Gottesdienstes mit ihren Helmen ein Kreuzzeichen formen. Diese zweiteilige Zeremonie, die das Feiern und das Gedenken vereint, schafft eine Atmosphäre des Respekts und der Solidarität unter den Anwesenden.

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Einen solchen Anlass mit benzingestützten Gesprächen und tiefem Glauben abzuschließen, bietet nicht nur Gelegenheit zum Austausch über die gemeinsamen Erlebnisse auf zwei Rädern, sondern auch zur Reflexion über das, was auf der Straße passiert. Das Segensbändchen, das einige Teilnehmer an ihren Maschinen anbringen, ist nicht lediglich ein Symbol, sondern auch ein Zeichen für den Wunsch nach Schutz und Sicherheit in der kommenden Saison. Die Veranstaltung bietet eine spirituelle und emotional wertvolle Möglichkeit, über die Höhen und Tiefen des Motorradfahrens nachzudenken und sich gegenseitig zu unterstützen.

Die Zusammenkunft in Drübeck hat nicht nur Tradition, sondern auch eine wichtige soziale Funktion. Durch den Austausch zwischen den Bikern und den Vertretern der Polizei werden auch die Herausforderungen des Straßenverkehrs thematisiert. Die gemeinsamen Gespräche können helfen, zukünftige Unfälle zu verhindern und somit das Bewusstsein für Sicherheit auf den Straßen zu schärfen.

In einer Zeit, in der die Straßen immer geschäftiger und unberechenbarer werden, ist die Bedeutung solcher Veranstaltungen nicht zu unterschätzen. Sie fördern nicht nur den Gemeinschaftsgeist, sondern auch ein verantwortungsbewusstes Verhalten im Straßenverkehr. Die Reifen drehen sich weiter und bringen die Motorradfahrer in neue Abenteuer, doch der Rückblick auf die Saison und das Gedenken an gefallene Kameraden schaffen eine unverzichtbare Verbindung, die weit über das Fahrgefühl hinausgeht.

Für Details zur Veranstaltung und den damit verbundenen Aktivitäten besuchen Sie gerne auch www.meine-kirchenzeitung.de.

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