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Polizei zieht Bilanz: CSD in Bautzen trotz Widerstand friedlich verlaufen

Polizeieinsatz in Bautzen: CSD und Gegendemonstrationen im Fokus

Eine große Anzahl von Polizisten war erforderlich, um den zweiten Christopher Street Day in Bautzen abzusichern. Die Veranstaltungen verliefen insgesamt friedlich, jedoch wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet.


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Ein friedlicher, aber umstrittener CSD

Am 10. August 2024 fand in Bautzen der zweite Christopher Street Day (CSD) statt, an dem laut Polizeidirektion Görlitz rund 1.000 Menschen teilnahmen. Die Kundgebungen wurden von einem großen Polizeiaufgebot begleitet, da mehrere Gegenaktionen, darunter eine Demonstration von rund 680 Personen unter dem Motto „Gegen Genderpropaganda und Identitätsverwirrung“, stattfanden. Die Polizei sprach von einem positiven Fazit, da es während des CSD keine größeren Ausschreitungen gab.

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Eingehende Maßnahmen der Polizei

Der Einsatz umfasste Beamte von verschiedenen Polizeibehörden, darunter die Bundespolizei sowie das Landeskriminalamt. Insgesamt wurden 16 Platzverweise ausgesprochen und 14 Strafverfahren eingeleitet. Die Delikte reichten von Ordnungswidrigkeiten bis hin zu schweren Straftaten, darunter Volksverhetzung und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Auseinandersetzungen im Vorfeld und während der Veranstaltungen

Bereits vor der eigentlichen Veranstaltung kam es an einem Bahnhof in Dresden zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern beider Lager, die von Beamten unterbunden wurden. Am Bautzener Bahnhof wurden mehrere Gegenstände sichergestellt, darunter Sturmhauben und Spraydosen. Auch es wurden Videoaufnahmen angefertigt, um mögliche Straftaten zu dokumentieren.

Vorfälle und Widerstände während der Versammlungen

Die Polizeisprecherin Anja Leuschner erklärte, dass während des CSD einige Teilnehmer aus der Gegendemonstration ausländerfeindliche Parolen skandierten. Während einer Zwischenkundgebung kam es zu einem Vorfall, bei dem ein Teilnehmer verletzt wurde. Die Polizei leitete hier Ermittlungen ein. Ein weiterer Vorfall betraf den Diebstahl einer Regenbogenfahne von einer Teilnehmerin, die ebenfalls zur Anzeige gebracht wurde.

Herausforderungen beim Abtransport der Teilnehmer

Nach Abschluss der Versammlungen verzögerte sich die Abreise der CSD-Teilnehmer aufgrund von Widerstand und Überfüllung der Züge. Die Polizei musste sicherstellen, dass die Teilnehmer sicher zum Bahnhof gelangten und von den Gegendemonstranten getrennt blieben. Zwei Personen leisteten Widerstand gegen Bundespolizisten, während andere Teilnehmer nicht bereit waren, den ersten Zug zu nehmen, was zu einem zusätzlichen Transportproblem führte.

Bedeutung und Ausblick

Der CSD in Bautzen spiegelt nicht nur den Kampf für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft wider, sondern wirft auch ein Licht auf die gegenwärtigen gesellschaftlichen Spannungen in Bezug auf Geschlechteridentität und Vielfalt. Solche Veranstaltungen sind entscheidend, um in der Öffentlichkeit Sichtbarkeit und Bewusstsein zu schaffen. Die Polizeidirektion Görlitz wird die Vorfälle weiterhin genau beobachten, um künftige Veranstaltungen noch sicherer zu gestalten.

– NAG

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