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Lutz Rathenow begeistert Bautzen: Geschichten aus der DDR und dem Weltraum

Bautzen. Am 15. November 2024 erlebten rund 80 Schülerinnen und Schüler des Schillergymnasiums eine fesselnde Lesung von Lutz Rathenow, dem bekannten DDR-Oppositionellen und Lyriker. In der beeindruckenden Aula, die Rathenow humorvoll als potenziell schönste Aula Deutschlands bezeichnete, entführte er die Zuhörer in die bewegte Welt seiner Vergangenheit. „Ich wollte immer viel lesen, wie meine Mutter“, eröffnete er und sprach über seine Leidenschaft für Science-Fiction und Literatur.

Rathenow, geboren 1952, schilderte eindrucksvoll seine rebellische Jugend, in der er sich gegen die strengen Regeln der DDR auflehnte. „Wenn ich wegen meines verwahrlosten Aussehens keinen Studienplatz bekomme, bekomme ich eben keinen“, las er aus seinem Buch „Trotzig lächeln und das Weltall streicheln“. Seine Geschichten über die Stasi-Überwachung und den berühmten Kaffee-Streik bei Carl Zeiss sorgten für aufmerksame Gesichter im Publikum. „Es herrschte eine zynische Brutalität“, erinnerte er sich an seine Verhaftung und die psychologischen Spiele der Stasi.

Von Stasi-Überwachung und Kaffee-Streik

Seine Erlebnisse sind nicht nur persönliche Geschichten, sondern auch Teil eines größeren historischen Kontextes. Nach der Wende setzte sich Rathenow als Journalist und Schriftsteller für die Aufarbeitung der SED-Diktatur ein und wurde 2011 Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasiunterlagen. Mit kreativen Projekten, wie einem begehbaren Hörspiel über die Stasi, wollte er die Vergangenheit für die Menschen erlebbar machen. „Das hat mir ein umfassenderes Bild von der DDR gezeigt“, sagte ein Schüler nach der Lesung und betonte die Wichtigkeit politischer Bildung.

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Rathenows eindringliche Erzählungen und seine künstlerischen Ansätze fanden Anklang bei den Jugendlichen. „In so eine Gesellschaft, in der man bespitzelt wurde und es Reiseverbote gab, möchte ich nicht zurückkehren“, äußerte eine Schülerin und unterstrich die Relevanz von Rathenows Botschaft für die heutige Zeit.

Quelle/Referenz
saechsische.de

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