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Der Zustand der Bahn-Infrastruktur in Ostsachsen steht aktuell im Fokus, insbesondere die Strecke von Dresden nach Görlitz. Laut einem Bericht von Sächsische.de bemängeln Journalisten die unzureichenden infrastrukturellen Bedingungen, die seit 80 Jahren nicht wiederhergestellt wurden. Stefan Locke, ehemaliger Korrespondent in Sachsen und Thüringen, hebt hervor, dass die Bahnstrecke Görlitz–Dresden nicht elektrifiziert ist, was die Verbindung behindert.
Ergänzend werden die Aussagen von Bautzens Oberbürgermeister Karsten Vogt präsentiert, der auf die unvollendete Schnellzugverbindung von Paris nach Peking hinweist, bei der 100 Kilometer in Sachsen fehlen. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn Mitteldeutschland kritisiert die ungenügende Infrastruktur und die fehlenden Fortschritte, wie bei einer Regionalkonferenz in Bautzen festgestellt wurde. Ein Fortschritt zeichnet sich jedoch ab: Bis Ende 2026 soll der Bahnhof Görlitz elektrifiziert werden, um den grenzüberschreitenden Verkehr zu verbessern, während eine polnische Strecke bis Zgorzelec seit 2019 elektrifiziert ist.
Geplante Investitionen und Herausforderungen
Das Bundesverkehrsministerium hat sich bereits 2003 zum Ausbau der Strecke gegenüber Polen verpflichtet, und ein weiterer Ausbau ist in der Planung. So soll die Strecke Berlin–Cottbus–Weißwasser–Görlitz bis 2034 geplant und bis 2040 zweigleisig ausgebaut werden. Der Ausbau der Strecke Arnsdorf–Kamenz–Hosena ist für 2035 vorgesehen, während konkrete Zeitangaben für die Strecken nach Dresden und Zittau sowie Cottbus–Dresden fehlen.
Die Strecke Dresden–Görlitz steht aufgrund der niedrigen Fahrgastzahlen bei der Deutschen Bahn bislang mit geringer Priorität auf der Agenda. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Thorsten Herbst fordert daher eine Überprüfung der Anforderungen an Neubaustrecken. In diesem Zusammenhang berichtet Medienservice Sachsen, dass der Freistaat Sachsen im kommenden Doppelhaushalt 10 Millionen Euro für den Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Dresden über Bautzen nach Görlitz eingeplant hat.
Der Ausbau soll die Verbindung zum polnischen Schienennetz stärken und die Gesamtstrecke von 103 Kilometern weiterentwickeln. Geplant ist zudem eine Ausweitung des S-Bahn-Netzes von Dresden nach Kamenz und Bautzen. Darüber hinaus wird der elektrische Ausbau der Strecke Radeberg – Kamenz vorangetrieben, um den Schienenfernverkehr zu verbessern.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
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