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AfD-Parteitag in Magdeburg: Reichardt und Elsässer beweisen Stärke

Die AfD-Spitze behauptet sich am 17. August 2024 auf dem Landesparteitag in Magdeburg trotz interner Kritik und emotionaler Debatten, während Martin Reichardt erneut zum Landesvorsitzenden gewählt wird und die Partei ihre Ambitionen für zukünftige Regierungsbeteiligungen betont.

Ergebnisse des AfD-Landesparteitags in Magdeburg

Der Landesparteitag der AfD fand am 17. August 2024 in Magdeburg statt und brachte sowohl Zustimmung als auch Kritik an den bisherigen Spitzenpolitikern der Partei. Martin Reichardt wurde erneut zum Landesvorsitzenden gewählt, wobei er jedoch einen Rückgang an Zustimmung verzeichnete.

Die Mitgliederzahlen – ein Wachstumstrend

Reichardt sprach von einem positiven Trend für die AfD in Sachsen-Anhalt, da die Mitgliederzahlen in den letzten zwei Jahren auf insgesamt 2.400 Mitglieder angestiegen sind. „Wir sind eine Macht“, sagte er und verwies auf die Erfolge der Partei bei den Kommunalwahlen, wo sie in vielen Kreistagen die stärkste Kraft darstellt. Diese Entwicklung spiegelt das zunehmende Interesse an der AfD wider, auch nachdem der Verfassungsschutz sie als gesichert rechtsextremistisch eingestuft hat.

Kritik innerhalb der Partei

Die interne Kritik an der Ausrichtung der Partei kam insbesondere von den Kreisverbänden Anhalt-Bitterfeld und Mansfeld-Südharz. Einige Mitglieder äußerten Bedenken bezüglich der Planung für die bevorstehende Bundestagswahl 2025, bei der sie befürchten, dass der Landesvorstand die Listenaufstellung zu ihren Gunsten beeinflussen könnte. Bundestagsabgeordneter Kay-Uwe Ziegler hatte massiv kritisiert, dass er auf einem wenig aussichtsreichen Platz platziert wurde, konnte jedoch dennoch als Beisitzer in den Landesvorstand gewählt werden.

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Reaktionen auf Jürgen Elsässers Auftritt

Ein weiterer Aufreger des Parteitags war das Grußwort von Jürgen Elsässer, dem Herausgeber des rechtsextremen Magazins «Compact». Er erhielt großen Applaus, als er nicht nur die Bundesregierung kritisierte, sondern sich auch offen zu Wladimir Putin bekannte. Sein Auftritt ist Teil eines größeren Trends innerhalb der AfD, der die Verknüpfungen zwischen der Partei und rechtsextremen Medien hervorhebt.

Demonstrationen vor dem Parteitag

Für zusätzlichen Zündstoff sorgten die Proteste, die im Vorfeld des Parteitags stattfanden. Neben der Anwesenheit von über 500 Parteimitgliedern protestierten mehr als 100 Menschen gegen die AfD und hoben Transparente hoch mit Botschaften wie: „Keine Zusammenarbeit mit der extremen Rechten“. Die Demonstrationen schufen ein antisymmetrisches Bild der politischen Landschaft in Sachsen-Anhalt und verdeutlichten die gespaltene Meinung über die AfD in der Gesellschaft.

Die Vision einer Alleinregierung

Generalsekretär Jan Wenzel Schmidt äußerte beim Parteitag die Ambition, dass die AfD angreift, die erste Alleinregierung in Sachsen-Anhalt zu stellen. Er versicherte, dass eine Zusammenarbeit mit der CDU für die AfD nicht nötig sei, und schloss damit eine Koalitionsmöglichkeit aus. Schmidt, der sehr umkämpft wiedergewählt wurde, stellte klar, dass die Partei bei der nächsten Landtagswahl im Jahr 2026 sich selbst als dominierende Kraft sieht.

Fazit und Ausblick

Der AfD-Landesparteitag in Magdeburg hat sowohl die internen Spannungen als auch die nach außen gerichteten Ambitionen der Partei hervorgehoben. Trotz der innerparteilichen Kritik scheint die AfD in Sachsen-Anhalt auf einem Wachstumskurs zu sein. Mit der anvisierten Ministerpräsidentenkandidatur für die nächste Landtagwahl könnte die Partei eine entscheidende Rolle in der politischen Landschaft des Bundeslandes spielen.

– NAG

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