In einer aktuellen Umfrage, an der etwa 24.000 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen teilnahmen, äußerten sich viele Befragte zur AfD und den angemessenen Umgang mit der Partei. Die Mehrheit, rund 67 Prozent, ist der Meinung, dass es wichtiger sei, dass die derzeit regierenden Parteien konkrete Lösungen für die Probleme der Bürger*innen anbieten sollten, anstatt sich ausschließlich mit der AfD zu befassen. Diese Auffassung spiegelt das Bedürfnis wider, dass die anderen politischen Akteure aktiv werden und die Wähler wieder für sich gewinnen.
Wie die Ergebnisse zeigen, glauben 54 Prozent der Befragten, dass die AfD wie jede andere politische Partei behandelt werden sollte. Knapp ein Drittel plädiert dafür, dass die AfD rechtsextreme Personen in ihren Reihen bekämpfen und ausschließen sollte. Diese drei Perspektiven dominieren das Meinungsbild.
Politik muss Probleme ernst nehmen
Einige Stimmen aus der Umfrage verdeutlichen weiter, warum viele Bürger*innen hinter dieser Sichtweise stehen. Sören, 47, aus Chemnitz, meint, dass der Erfolg der AfD stoppen kann, wenn die anderen Parteien sichtbar Lösungen präsentieren: „Die anderen Parteien müssten aufhören, sich mit sich selbst zu beschäftigen und ins Handeln kommen.“ Die Bürger möchten klare Antworten auf drängende Fragen, anstatt parteipolitische Strukturen, die nicht handlungsfähig erscheinen.
Ähnlich äußerte sich Steffi, 59, aus dem Landkreis Leipzig. Ihre Meinung ist, dass die anderen demokratischen Parteien „schon längst wieder für die Menschen im Land da sein“ sollten. „Die Probleme ernst nehmen und lösen“, so ihre Forderung. Ein Verbot der AfD sieht sie skeptisch, da dies möglicherweise den Wähler*innen der Partei nicht die richtigen Gründe gebe, um von der AfD abzukehren.
Soziale Probleme ins Visier nehmen
Aus den Antworten wird deutlich, dass viele Befragte die AfD nicht ausgrenzen, sondern vielmehr deren Einfluss hinterfragen wollen. Jörg, 61, erklärt: „Der Wille eines Drittels der Wähler sollte gleichberechtigt im Parlament repräsentiert und respektiert werden!“ Das Aufeinandertreffen und der Gedankenaustausch unter den politischen Akteuren ist für viele entscheidend, um zu zeigen, dass auch die AfD nur mit Wasser kocht.
Inge, 73, aus dem Weimarer Land, sieht das ähnlich: Sie glaubt nicht, dass die AfD als gefährdet betrachtet werden sollte, sondern dass sie eine Verantwortung übernehmen sollte, damit deutlich wird, dass sie ebenfalls mit Herausforderungen kämpfen muss. Ein Drittel der Befragten spricht sich sogar für eine Mitregierungsrolle der AfD aus und hofft, dass die Unfähigkeit der Partei so sichtbar wird. Hier merkt Karin, 64, an: „Die Ausgrenzung der AfD ist keine Lösung, sondern in Regierungsverantwortung könnte die Unfähigkeit der Partei offen zutage treten.“ Der Drang nach einer klaren politischen Position wird immer spürbarer.
Ein wiederum differenzierteres Bild zeigt sich bei der Betrachtung der internen Strukturen. Einige Bürger*innen, wie Holger, 62, sind skeptisch, dass die AfD bereit ist, gegen extremistische Mitglieder vorzugehen. „Die AfD wird nicht gegen rechtsextreme Mitglieder vorgehen, denn diese ziehen die Fäden“, so seine Einschätzung.
Eine große Frage bleibt jedoch, ob ein Verbotsverfahren für die Partei in Betracht gezogen werden sollte. Eileen, 27, warnt davor, dass ein Verbot lediglich zur Bildung einer neuen, gleichartigen Partei führen würde. „Wichtiger ist es, die Motive der Menschen, die die AfD wählen, ernst zu nehmen und anzugehen“, erläutert sie. Dieser Gedankengang trägt zur Diskussion über die Ansätze bei der Bekämpfung von extremistischen Ideen in der deutschen Politik bei.
Die Meinungsbilder sind ein wichtiger Schritt, um die Stimmen der Bürger in den politischen Diskurs einzubringen. Für weitere Informationen über die Methodik und die detaillierten Ergebnisse der Umfrage kann der Artikel auf www.mdr.de konsultiert werden. Die Behauptung, dass ein Verbot keine Lösung sei, ist ein klarer Hinweis darauf, dass viele Bürger*innen in Deutschland mehr Wert auf die Lösung sozialer Probleme legen als auf die Ausgrenzung politischer Gegner.