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Ärzte unter Druck: Aggressionen in Sachsen-Anhalt nehmen zu!

Ärztepräsident Uwe Ebmeyer schlägt Alarm: In Sachsen-Anhalt häufen sich Aggressionen gegen Mediziner – Beschimpfungen, Drohungen und körperliche Angriffe gefährden die Helfer, während Maßnahmen zur Selbstverteidigung und Deeskalation dringend notwendig werden!

In Sachsen-Anhalt wird das medizinische Personal zunehmend mit aggressivem Verhalten konfrontiert. Uwe Ebmeyer, der Präsident der Ärztekammer des Bundeslandes, äußerte in Magdeburg seine Besorgnis über die steigende Anzahl an Übergriffen gegenüber Ärzten und Pflegekräften. Diese Vorfälle, die von Drohungen bis hin zu körperlichen Angriffen reichen, stellen ein ernsthaftes Problem für die Gesundheitsversorgung dar. „Das ist etwas, was ich mit größter Sorge betrachte“, sagte Ebmeyer und verwies auf die alarmierenden Beobachtungen in Praxen, Krankenhäusern und Notaufnahmen.

Die Art der Übergriffe wird größtenteils aus Anekdoten und Berichten des medizinischen Personals bekannt, da es an offiziellen Daten fehlt. „Wir wissen von einzelnen Notaufnahmen, die permanentes Sicherheitspersonal einsetzen müssen“, berichtet Ebmeyer. Auch der Rettungsdienst sieht sich vermehrt gezwungen, polizeiliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Die Ärztekammer hat daher begonnen, die Möglichkeit zur Erfassung dieser Vorfälle zu prüfen. „Das sind ganz wichtige Zahlen, und die wollen wir auch wissen“, so Ebmeyer weiter.

Ärzte in der Notfallversorgung unter Druck

Um das Risiko von Übergriffen zu verringern, wurden Maßnahmen im Bereitschaftsdienst der Ärzte eingeführt. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung, erklärte, dass ursprünglich jeder Arzt allein im Bereitschaftsdienst unterwegs war. Jetzt wird jeder Ärztin und jeder Arzt ein Fahrer zur Seite gestellt, um die Sicherheit zu erhöhen. „Wir hoffen, dass die Hemmschwelle sinkt, wenn zwei Personen zum Hausbesuch kommen“, erklärte Böhme.

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Zusätzliche Fortbildungsmaßnahmen für Notärzte stehen ebenfalls auf der Tagesordnung. Ebmeyer bekräftigte, dass im kommenden Jahr die Themen Deeskalation und Selbstschutz im Fokus stehen werden. „Der Bedarf ist da“, fügte er hinzu. Damit sollen die Mediziner besser auf gefährliche Situationen vorbereitet werden und lernen, wie sie Konflikte frühzeitig erkennen und entschärfen können.

Die anhaltende Aggressivität gegenüber Medizinern wirft Fragen über den allgemeinen Umgang mit Gesundheitspersonal auf. Eine Verbesserung der Bedingungen im Gesundheitswesen könnte entscheidend sein, um das Wohlbefinden von Medizinern und letztlich auch der Patienten zu gewährleisten. Aktuelle Berichte zeigen, dass sich nicht nur die Sicherheitslage in Notaufnahmen verschärft hat, sondern auch zunehmend Mediziner in ihrem täglichen Arbeitsumfeld mit stark emotionalisierten Patienten konfrontiert werden, was zu einem angespannten Arbeitsklima beiträgt.

Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.n-tv.de.

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