Am 24. September 2024 war die Stadtkirche St. Marien in Wittenberg Schauplatz eines besonderen Events: Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Grundschule und der Evangelischen Gesamtschule Philipp Melanchthon führten das Musical „Josef“ auf. Dabei wurde die ikonische Geschichte aus der Bibel neu interpretiert, mit viel Enthusiasmus von den Kindern gespielt und gesungen. Die Vorbereitungen dauerten mehrere Monate, und das Ergebnis war ein bewegendes Stück, das sowohl Grundschüler als auch Sechstklässler einbezog.
Die Aufführung begann um 10 Uhr und war speziell für Schulen und Kindergärten gedacht. Am Nachmittag, zur zweiten Vorstellung, konnten auch Familien und neugierige Wittenberger dabei sein. Unter der Leitung von Stadtkirchenkantor Christoph Hagemann erweckten die Kinder die Geschichte von Josef zum Leben. Josef, der von seinen Brüdern als Angeber angesehen wurde, wurde nach Ägypten verkauft und durchlebte eine Reihe von Katastrophen und Triumphen, bevor er sich als Retter in der Not bewies.
Die packende Geschichte von Josef
In der biblischen Erzählung wird Josef von seinen Brüdern verraten und als Sklave verkauft. Nach einem kurzen Aufstieg landet er wegen falscher Anschuldigungen im Gefängnis. Doch durch seine Fähigkeit, Träume zu deuten, wechselt sein Schicksal, als Pharao auf ihn aufmerksam wird. Josef wird zum Vizekönig ernannt und warnt den Pharao vor einer drohenden Hungersnot. Seine Rolle als Vorratsverwalter und Retter für die Ägypter sowie für seine eigene Familie, die nach Ägypten kommt, zeigt den tiefen Glauben und die Gestalt von Gottes Hilfe in seinen Herausforderungen.
Ein eindrucksvoller Satz aus der Bibel, der die Essenz von Josefs Werdegang zusammenfasst, lautet: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen…“ (Genesis 50,20). Diese Botschaft zieht sich durch das Musical, das nicht nur die dramatischen Wendungen von Josefs Leben anschneidet, sondern auch seine Versöhnung mit den Brüdern thematisiert. Mit geschickter Musikalität und den Klängen der Begleitband, bestehend aus Serena Schäfer am Flügel, Stefan Günther am Bass und Arni Gudnason am Schlagzeug, bot die Aufführung eine harmonische Untermalung zu den Darbietungen der Kinder.
Die Proben und die Aufführung selbst schufen eine bedeutende Plattform für die Altersgruppe, um ihre Talente zu entdecken und zu zeigen. Das Zusammenarbeiten in der Schule, die kreative Entfaltung und das gemeinsame Ziel der Aufführung führten zu einer besonderen Atmosphäre, die von Freude und Zusammenhalt geprägt war. Der beeindruckende Applaus am Ende der Vorstellung bestätigte den Erfolg des Projektes.
Die Darbietung von „Josef“ ist nicht nur eine kreative Leistung der Schülerinnen und Schüler, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, die zeitlose Botschaft von Hoffnung und Versöhnung zu verbreiten. Wer Lust hat, die Originalgeschichte von Josef nachzulesen, findet sie in der Bibel in den Kapiteln von Genesis 37 bis 50. Hier wird die fesselnde Erzählung von Leid und Erlösung lebendig und bietet viele Lektionen für die Gegenwart.