Am Fliegerhorst Holzdorf herrscht reges Treiben. Oberstleutnant Sascha Bleibohm strahlt, während in der Nähe eines seiner Soldaten gerade einen CH-53-Hubschrauber in den Himmel befördert. "Es ist fantastisch, wenn ein Flugplatz tatsächlich in Betrieb ist," erklärt er, und das Lachen ist ihm anzumerken, trotz des Lärms rund um ihn. Schließlich ist das Herz des Militärs stark mit diesen Transporthubschraubern verbunden; sie waren in den letzten Jahren in vielen internationalen Einsätzen von großer Bedeutung.
Doch nun steht ein Umbruch bevor. Bleibohm berichtet voller Vorfreude über die 47 neuen CH-47 Chinook Hubschrauber, die bald in Holzdorf stationiert werden. "Damit werden wir zu einem der größten Hubschrauberstandorte der NATO außerhalb der USA," betont der Oberstleutnant. Die Vorbereitungen für diese neuen Maschinen sind in vollem Gang, während deutsche Piloten und Techniker bereits in den USA und anderen Ländern ausgebildet werden. Ziel ist es, dass sie 2027 einsatzbereit sind, wenn die neuen Hubschrauber eintreffen.
Intensive Ausbildung im Hubschrauberzentrum
Die Ausbildung findet nicht nur im Ausland statt; auch am Standort in Holzdorf wird fleißig trainiert. Hier üben Soldaten das Aufnehmen und Absetzen von Lasten aus der Luft. Bei einem der Trainingsflüge schwebt ein Hubschrauber in sicherer Höhe über Bodensoldaten, die einen Anhänger vorbereiten. Während die Maschinen rasch durch die Luft gleiten, bietet die Aussicht von oben eine klare Sicht auf den gesamten Fliegerhorst.
Sie stehen am Boden und ziehen Seile am Anhänger fest, bereit für die nächste Übungseinheit. Kaum schweben die Rotorblätter über die vorgesehenen Übungsflächen, während sie die Anhänger anheben. Sicherzustellen, dass alles korrekt verbunden ist, ist hierbei unerlässlich. Sobald alles fertig ist, entfaltet sich das volle Potenzial des Hubschraubers, während er mit dem Anhänger in die Luft steigt.
Der Schweren Transporthubschrauber, wie Bleibohm es beschreibt, verkörpert die "Königsklasse" unter den Lufttransportern. Sichere Lufttankerfahrten und bewaffnete Rettungsmissionen gehören zu den beeindruckenden Möglichkeiten dieser Maschine, die die Bundeswehr in neue Dimensionen der Luftoperationen führen soll. Bleibohm ist sich sicher, dass der neue Typ viele Herausforderungen meistern kann, die mit den älteren Modellen nicht bewältigt werden konnten.
Bauvorhaben am Fliegerhorst und globale Sicherheitslage
Um den neuen Hubschraubern Platz zu schaffen, sind umfassende Bauarbeiten notwendig. Das Verteidigungsministerium hat insgesamt 60 neue Hubschrauber bestellt, von denen die meisten in Holzdorf stationiert werden. Während die Bauvorbereitungen nur langsam vorankommen, ist es klar, dass der Luftwaffenstützpunkt eine zentrale Rolle bei der Luftverteidigung Deutschlands spielt.
Kommandeur Oberst Karsten Olf hebt hervor, wie wichtig die Luftüberwachung und der Schutz des deutschen Luftraums sind. An diesem Tag nimmt Holzdorf an einer Übung teil, bei der verschiedene Szenarien durchgespielt werden, die Krisen- und Kriegsfälle abdecken. "Die globale Sicherheitslage ist angespannt," erklärt er. Angriffe auf militärische Einrichtungen sind trotz ihrer Schutzfunktion nicht auszuschließen, was die Dringlichkeit der Interventionen unterstreicht.
Der Bürgermeister von Jessen, Michael Jahn, steht dem gesamten Vorhaben mit gemischten Gefühlen gegenüber. "Ich bin sehr traurig über die Rückkehr zu militärischen Konflikten," sagt er, erkennt jedoch die Notwendigkeit, den Standort auszubauen. Der Ukraine-Konflikt hat bewusst gemacht, dass eine verbesserte Verteidigungsfähigkeit unabdingbar ist. Dies könnte auch zu einem Wachstum der Bevölkerung in der Region führen und die Infrastruktur stärken.
Die Gespräche über eine militärische Aufrüstung ziehen weiterhin die Blicke auf sich, während die gesamte Region auf die bedeutenden Veränderungen wartet, die diese neuen Hubschrauber mit sich bringen werden. Holzdorf hat das Potenzial, sich in den kommenden Jahren zu einem bedeutenden Knotenpunkt der NATO zu entwickeln. Weiterführende Informationen und Details über die Planung und den aktuellen Stand der Entwicklungen sind in einem umfassenden Bericht auf www.mdr.de zu finden.
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