Gladigau/Venedig. Der Posaunenchor Gladigau begibt sich auf eine aufregende Konzertreise nach Venedig. Unter der Leitung von Pfarrer Norbert Lazay, der nach fast 40 Jahren im Dienst im Oktober in den Ruhestand tritt, ist dieses Event ein besonderes Highlight für die Musiker des alten Bläserchors. Der Chor hat eine stolze Tradition, die bis ins Jahr 1931 zurückreicht, als er von Gerhard Müller gegründet wurde. Seither ist er als einziger Bläserchor in der Altmark durchgehend aktiv geblieben.
„Es ist fantastisch, was wir in den letzten Jahrzehnten erreicht haben“, berichtet Lazay stolz. Seine musikalische Reise begann in der Jugend, als er schon früh mit verschiedenen Instrumenten der Blasmusik vertraut gemacht wurde. „Ich habe unter Manfred Schlenker im Posaunenchor des Domes zu Stendal bis 1975 die erste Trompetenstimme gespielt“, erzählt er. Lazay, der ausgebildeter Theologe ist, übernahm 1985 den Posaunenchor von seinem Vorgänger und verknüpfte seither Musik und Glauben in einzigartiger Weise.
Musikalische Vielfalt im Posaunenchor
Seit Lazays Amtsantritt hat sich das Repertoire des Chores stark erweitert. Neben traditionellen Volksliedern und Chorälen wurden auch klassische Werke von Komponisten wie Mozart und Schubert in das Programm aufgenommen. „Besonders interessant ist die Musik, die aus der Zeit der Heilsarmee stammt“, erklärt Lazay. Dadurch erhält der Chor eine spezielle Note, die seine Aufführungen für das Publikum besonders ansprechend macht.
Mit der Wende in den 1990er Jahren öffneten sich für den Posaunenchor zahlreiche neue Auftrittsmöglichkeiten. Konzerte in Münster und beim Kirchentag in München erlangten schnell Kultstatus, während Reisen nach Ostpreußen und Prag das geografische Spektrum der Auftritte erweiterten. Jüngste Erinnerungen an die Grüne Woche in Berlin, wo der Chor für seine Leistungen ausgezeichnet wurde, sind für die Mitglieder ebenfalls unvergesslich.
Konzertreise nach Venedig
Die Entscheidung für die Konzertreise nach Venedig fiel den Chormitgliedern leicht: „Eine große Reise müssen wir noch machen“, waren sie sich einig. Die Organisation dieser Reise erfreute sich unkonventioneller Unterstützung durch Lazays Tochter, die einen Reiseleiter in Venedig kennt. So besuchte Norbert Lazay vorab die Stadt, um alles für die Auftritte vorzubereiten.
Insgesamt sind vier Auftrittsorte geplant, darunter eine evangelische Kirche, ein Hotel und das Geburtshaus von Marco Polo. Ein besonderer Höhepunkt wird das Konzert an der berühmten Rialtobrücke sein, wo die Musiker hoffentlich zahlreiche spontane Zuhörer anziehen können.
Die Anreise wird mit der Bahn erfolgen, um die wertvollen Instrumente sicher zu transportieren. Norbert Lazay, voller Vorfreude auf die Reise, verriet, dass diese fünf Tage voller Landeskunde und musikalischer Darbietungen verspricht. Besonders die positive Aufregung unter den 13 Chormitgliedern und ihren Partnern ist spürbar – darunter Christine Neumann, die in den letzten Jahrzehnten eine inspirierende Rolle als weibliche Bläserin im Chor spielt.
Mit Lazays Tochter Malin, die als einzige Posaunistin des Chores spielt und von ihrem Vater direkt ausgebildet wurde, wird die familiäre Verbindung innerhalb der Gruppe deutlich. Sie alle freuen sich auf die kulturellen und musikalischen Abenteuer, die Venedig bereithält.
Nach dem Aufenthalt in Italien plant der Posaunenchor Gladigau, sich auf die Weihnachtszeit vorzubereiten, mit insgesamt 20 Auftritten im Jahr. Norbert Lazay wird außerdem weiterhin die Leitung des Gladigauer Kirchenchores übernehmen, den er ebenfalls seit 1985 leitet. Mehr über den Posaunenchor und die bevorstehenden Auftritte kann man in einem aktuellen Artikel auf www.volksstimme.de nachlesen.
