Rottleberode in Mansfeld-Südharz hat eine lange Tradition in der Pflege und den Erhalt seiner schönen Kastanienallee, die sowohl die Einwohner als auch Besucher fasziniert. Jüngst wurden die Bemühungen des örtlichen Geschichts- und Traditionsvereins durch mutwillige Zerstörung von Leimringen an den frisch gepflanzten rotblühenden Rosskastanien tragisch beeinträchtigt. Die Empörung über diesen Vorfall ist groß, denn die Ringe dienen dem Schutz der Bäume vor Schädlingen, die ihnen sonst schaden könnten.
Der Wert der Kastanienallee für die Gemeinschaft
Die Kastanienallee ist ein kulturelles Erbe für Rottleberode. „Diese Bäume sind ein Teil unseres Ortsbildes“, betont die Vereinsvorsitzende Uta Brodhuhn. Die Bäume zieren nicht nur die Straßen, sondern sind auch ein Symbol der Gemeinschaft. Alte Postkarten zeugen von ihrer Schönheit und erinnern die Bewohner an die Tradition, die diese Allee repräsentiert.
Vernichtung des Fortschritts
Die Zerstörung der Leimringe ist für die Mitglieder des Vereins, insbesondere für Brodhuhn und ihre Stellvertreterin Karin Rosemann, eine unverzeihliche Tat. Die Leimringe, die von Experte Henry Hellmund empfohlen und für etwa 150 Euro vom Verein selbst beschafft wurden, sind entscheidend für den Schutz der Rosskastanien vor der Kastanienminiermotte, einem Schädling, der durch seine Fressgewohnheiten die Bäume nachhaltig schädigen kann.
Engagement der Bürger
Bei der Anbringung der Leimringe im Frühjahr haben zahlreiche Vereinsmitglieder und Helfer zusammengearbeitet, unterstützt durch den Bauhof der Gemeinde Südharz. Diese Art des gemeinsamen Engagements zeigt, wie wichtig es den Menschen in der Gemeinde ist, ihre natürlichen Ressourcen zu schützen und Traditionen zu bewahren.
Eine Geschichte von Verlust und Hoffnung
Die Kastanienallee erlebte in der Vergangenheit harte Zeiten. In den Jahren 2014 bis 2017 wurden zahlreiche alte Kastanienbäume gefällt, nachdem ein Gutachten dies als notwendig erachtete. Dies stieß auf massive Widerstände in der Bevölkerung, doch die Maßnahmen gingen voran mit dem Verständnis, dass neue Kastanien angepflanzt würden. Jetzt, wo diese jungen Bäume langsam heranwachsen, ist es besonders schmerzlich, dass sie nun Ziel von Vandalismus werden.
Pflanzenpflege braucht Gemeinsinn
Experte Henry Hellmund hat die bisherige Schutzmaßnahme als erfolgreich beschrieben, was die Wichtigkeit des fortlaufenden Engagements der Bürger unterstreicht. Der Verein hofft, dass die Gemeinde und die Anwohner nun aktiver zu einer besseren Pflege der Baumallee beitragen, indem Laub und Ablagerungen entfernt werden, die den Schädlingen als Überwinterungsplatz dienen könnten. „Im nächsten Jahr müssen neue Leimringe angebracht werden“, sagt Hellmund und appelliert an die Bürger, die Bäume weiterhin zu schützen.
– NAG