Ein Desaster von unvorstellbarem Ausmaß erschüttert Magdeburg: Die tödliche Amokfahrt auf dem Weihnachtsmarkt hätte vielleicht verhindert werden können, wenn das Sicherheitskonzept intakt gewesen wäre. Jetzt geraten sowohl die Stadtverwaltung als auch die Polizei ins Visier der Ermittler. Eine Anzeige gegen beide Behörden wurde bei der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg eingereicht, ihnen wird Beihilfe zum Mord in fünf Fällen und Beihilfe zur Körperverletzung in mindestens 200 Fällen vorgeworfen. Diese schockierenden Anschuldigungen wurden vom Kriminalistischen Institut Jena e.V. vorgetragen, wie BILD berichtete.
Das Horrorszenario nahm seinen Lauf, als Todesfahrer Taleb Al-Abdulmohsen (50) mit seinem schweren BMW X3 durch eine fünf Meter breite Lücke raste, genau dort, wo laut Plan ein Polizeifahrzeug hätte stehen sollen. Dieses Versäumnis führte zu einem Blutbad mit fünf Toten und 200 Verletzten. Die schockierenden Details lassen die Aufregung über die mangelhafte Absicherung weiter steigen, zumal die Situation eigentlich durch mobile Barrieren hätte entschärft werden können. Der Vorwurf steht: Beihilfe zu einer Straftat durch Unterlassung, erklärt BILD.
Ein Sicherheitskonzept, das versagt!
Unfassbare Entrüstung unter den Bürgern: Auf einer Pressekonferenz erklärte Ronni Krug, Beigeordneter für Ordnung, dass das Sicherheitskonzept "gut" gewesen sei und betonte die Notwendigkeit freier Rettungs- und Fluchtwege. Doch die Empörung bleibt groß, denn es scheint, dass das polizeiliche Einsatzkonzept genau an entscheidender Stelle versagt hat. Die Sprecherin des Innenministeriums, Patricia Blei, sagte dazu: „Mobile Sperren waren vorgesehen, aber nicht festgelegt, wo wie viele Fahrzeuge zu postieren sind.“
Rechtsanwalt Dr. Adam Ahmed fordert drastische Maßnahmen, um den Verantwortlichen strafrechtlich zur Rechenschaft zu ziehen. Besonders die Lücke im Sicherheitskonzept stehe im Fokus der Forderungen nach weiteren Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.
Gerechtigkeit für die Opfer?
Was bleibt den Angehörigen der Opfer? Ein möglicher zivilrechtlicher Weg durch Amtshaftung gegen den Staat könnte in Betracht gezogen werden, so Zivil-Anwalt Norman Synek. Die Höhe eventueller Schadensersatzansprüche wird sich jeweils an den Einzelschicksalen orientieren müssen, doch die Hoffnung auf wirkliche Gerechtigkeit scheint in weiter Ferne.
In der Zwischenzeit trauert Magdeburg und gedenkt der Opfer an dem Ort der Tragödie. Ein Blumenmeer schmückt die Johanniskirche, Erinnerungen an ein schreckliches Weihnachtsfest, das die Stadt wohl nie vergessen wird.
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