Im Zusammenhang mit dem tödlichen Vorfall auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Freitagabend, bei dem der Täter Taleb A. mit einem Auto in die Menschenmenge raste und fünf Personen tötete sowie bis zu 235 weitere verletzte, kommen ernsthafte Fragen zur Rolle der Polizei auf. Taleb A. war jahrelang bekannt bei den Behörden und hatte seit seinem letzten Dienstbeginn an verschiedenen Stellen für Aufsehen gesorgt.
Wie der MDR berichtete, hatte die Polizei versucht, Taleb A. Anfang Dezember 2023 zu erreichen. Nach einem Post auf der Plattform X, in dem er möglicherweise bedrohliche Inhalte teilte, wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Polizei unternahm insgesamt fünf Versuche, eine Gefährderansprache durchzuführen, konnte den Mann jedoch am 2. und 4. Dezember nicht antreffen. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt.
Behördliche Kontakte und Gefährderansprachen
Zusätzlich erklärte die Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang, dass Taleb A. bereits im September 2023 und erneut wenige Wochen vor der tödlichen Fahrt eine Gefährderansprache hatte. Das Gespräch im Jahr 2023 fand im Polizeirevier Salzlandkreis statt, während die letzte Ansprache in seiner Arbeitsstätte stattfand, wie n-tv berichtete. Die Hintergründe dieser Gespräche stehen anscheinend im Zusammenhang mit einer Bedrohung eines Rechtsanwalts, der Taleb A. vertreten hatte.
Am 4. Oktober 2024 trafen Polizeibeamte Taleb A. in einer medizinischen Einrichtung an, wobei der Ärztliche Direktor keine Informationen über den Inhalt des Besuchs hatte. Taleb A. war seit Ende Oktober 2024 nicht mehr im Dienst, was auf einen längeren Krankheits- oder Urlaubsaufenthalt zurückzuführen war. Der Direktor der Magdeburger Polizeiinspektion, Tom-Oliver Langhans, bestätigte eine Strafanzeige und den Versuch einer Gefährderansprache, gab jedoch keine Details preis.
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