Ein erschütterndes Ereignis hat Magdeburg in Aufruhr versetzt. Am Freitagabend ereignete sich auf dem Weihnachtsmarkt eine Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes: Der saudi-arabische Mediziner Taleb Al-Abdulmohsen raste in einem BMW-SUV durch die Menge, riss fünf Menschen aus dem Leben und verletzte mehr als 200 weitere schwer. Am Montagabend versammelten sich Tausende auf dem Alten Markt zu einer bewegenden Gedenkveranstaltung. Fast 4000 Menschen schlossen sich zu einer Lichterkette zusammen, um ein Zeichen gegen Hass zu setzen. Unzählige Kerzen erhellten die Dunkelheit und spiegelten das Motto „Gib Hass keine Chance“ wider.
Am Alten Markt, wo die Veranstaltung stattfand, herrschte eine Atmosphäre voller Trauer und Entsetzen. Kein Applaus, keine Reden. Nur stilles Gedenken an die sinnlosen Opfer des Anschlags. „Wir sind Christen, wollen unsere tiefe Verbundenheit und Trauer für die Opfer zeigen“, sagte Alexander H. (49) stellvertretend für viele, die ihre Solidarität und ihr Mitgefühl ausdrücken wollten. Gleichzeitig, nur ein paar Schritte entfernt, befand sich die AfD-Chefin Alice Weidel mitten in einem Wahlkampfauftritt. Lautstarke Reden gegen Ausländer wurden mit Applaus bedacht, während die Trauernden auf dem Marktplatz schweigend ein Zeichen setzten (BILD berichtet und betont die Bedeutung der leisen, aber kraftvollen Botschaft der Lichterkette in dieser schweren Stunde).
4000 Menschen: Ein Zeichen gegen Hass
Zwischen 3000 und 4000 Menschen, darunter viele Familien mit Kindern, reihte sich in die Lichterkette ein. Werner M., 81 Jahre alt und selbst Magdeburger, äußerte seine Beweggründe emotional: „Was wäre, wenn wir in so einer Situation wären. Wir haben doch das große Glück, hier leben zu dürfen.“ Solche Worte ermutigen und erinnern daran, wie wichtig es ist, zusammenzustehen. Katja (44) und Alexander H. (49) kamen mit ihrer Tochter Ida (13), um ihre Solidarität zu bekunden. Die Familien wollten nicht nur ihre Trauer zeigen, sondern auch besonnene Stärke gegen jeglichen Hass demonstrieren, der in solcher grausamer Form zuschlagen kann.
Kritik an politischer Instrumentalisierung
Doch nicht jeder Aspekt des Abends wurde von Mitgefühl getragen. Einige Teilnehmer sprachen offen ihre Enttäuschung über die politische Instrumentalisierung der Ereignisse aus. Karin E. (62), die mit Freunden die Gedenkveranstaltung besuchte, fand deutliche Worte. Sie kritisierte die politisch motivierten Reden von Weidel und anderen AfD-Mitgliedern scharf: „Für mich ist es unerträglich mitzuerleben, wie sich AfD-Weidel auf Kosten der Opfer in unserer Stadt politisch profilieren möchte“, erklärte sie gegenüber den Anwesenden. Solche Aussagen spiegeln die Spannungen wider, die in der Gesellschaft nach solchen tragischen Vorfällen sichtbar werden.
Jedoch war die überwältigende Mehrheit der Menschen auf dem Alten Markt an diesem Abend aus einem anderen Grund dort: Um der Opfer des Anschlags zu gedenken und gemeinsam ein Licht der Hoffnung und Solidarität in einer Zeit der Dunkelheit zu entzünden (wie ebenfalls im Bericht von BILD beschrieben). Manuela (51) und Jens S. (59) aus einem nahegelegenen Dorf kommentierten treffend: „Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit, hier teilzunehmen.“ Ihre Worte erinnern daran, dass in den dunkelsten Stunden die Menschlichkeit und der Zusammenhalt strahlen können. Gemeinsam wurde die Botschaft überbracht: Hass hat hier keinen Platz!
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