In einer bemerkenswerten Initiative haben sich neun Universitäten aus ganz Europa zusammengeschlossen, um einen gemeinsamen digitalen Hörsaal zu schaffen. Seit 2022 arbeiten die Hochschulen unter dem Banner der „European University Alliance for Sustainability: Responsible Growth, Inclusive Education and Environment“, besser bekannt als „EU Green“. Angeführt von der Universität Magdeburg, haben die Partner in Ländern wie Schweden, Irland, Frankreich, Portugal, Spanien, Italien, Polen und Rumänien ambitionierte Ziele definiert.
Aktuell befindet sich das Projekt in einer entscheidenden Phase, da in Magdeburg an einem der drei Pilotstudiengänge gearbeitet wird. Dr. Anne Herbik, Koordinatorin der Uni Magdeburg für die Hochschule, erklärte: „Unsere Motivation entspringt der Überzeugung, dass wir unseren Studierenden, Forschenden, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Regionen, vielleicht sogar unserem Planeten besser dienen können, wenn wir als europäische Hochschulen enger zusammenarbeiten.“
Die Vorteile der Zusammenarbeit
Die Gründung der Allianz zielt darauf ab, den Studierenden eine flexible Teilnahme an Lehrveranstaltungen über die verschiedenen Partneruniversitäten hinweg zu ermöglichen. Hierbei spielt die digitale Lerninfrastruktur eine entscheidende Rolle. Ob Studiengänge oder Weiterbildungen für Mitarbeiter – die Vernetzung verspricht zahlreiche Vorteile. Dazu stehen bis 2026 insgesamt 14 Millionen Euro für den Ausbau gemeinsamer Hochschulstrukturen zur Verfügung.
Laut Herbik kann die Mitgliedschaft in der Allianz neue Synergien schaffen, die sowohl die Forschungsprofile der beteiligten Universitäten stärken als auch das Studienangebot erweitern. „EU Green ist kein Fremdwort mehr an der Universität“, betont sie und verweist auf bereits erfolgreich umgesetzte Projekte wie die Kiplin-Challenge, eine gemeinsame Sportaktion zum Thema Nachhaltigkeit und Mobilität.
Besonders hervorgehoben wird die Entwicklung der Pilotstudiengänge, die den Studierenden der teilnehmenden Universitäten künftig zur Verfügung stehen werden. Diese Programme repräsentieren nicht nur eine neue Form des Lernens, sondern auch einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und inklusiveren Bildungssystematik.
Entwicklungspotenzial für die Region
Die Vorteile erstrecken sich über die Universitäten hinaus. Dr. Herbik sieht auch positive Auswirkungen für die Stadt Magdeburg und die umliegende Region. „Eine international vernetzte Universität im Herzen der Hauptstadt ist ein Gewinn für die lokale Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur“, merkt sie an. Diese Vernetzung zieht Fachkräfte, Unternehmen und Investoren an, was für die Region von entscheidender Bedeutung ist.
Professor Jens Strackeljan, der Rektor der Universität, bezeichnet die Allianz als enorme Herausforderung, zugleich aber auch als eine bedeutende Chance. „Wir bauen nicht nur eine gemeinsame Infrastruktur auf, sondern schaffen auch neue Möglichkeiten für unsere Universitätsangehörigen“, erklärte er. Der neu eröffnete Campus Welcome Center soll dabei als zentrale Anlaufstelle dienen, um die Zusammenarbeit und den Austausch zu fördern.
Mit einer klaren Strategie und festgelegten Zielen hat sich die „EU Green“-Allianz als Vorreiter für die künftige Entwicklung europäischer Hochschulen positioniert. Die Ambitionen sind hochgesteckt, und die ersten Schritte zeigen, dass sich durch Kooperation und digitale Raumgestaltung neue Horizonte öffnen können.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.volksstimme.de.