In Magdeburg wird Geschichte lebendig! Im Augustinerkloster, wo Martin Luther vor 500 Jahren übernachtete, wird nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. An seiner Stelle entsteht ein modernes Prämonstratenserkloster. Doch der alte Lutherturm, der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, bleibt ein geheimnisvoller Zeuge der Vergangenheit. Ein altes Foto brachte Pater Clemens auf die Spur: „Bis 1945 konnte man, vom Dom herkommend, dort an der Wand die Inschrift lesen: Lutherstube.“ Und das ist noch nicht alles! Bei den Bauarbeiten kamen zahlreiche Mauerreste ans Licht, darunter eine über eintausend Jahre alte Kammer aus romanischer Zeit.
Der Lutherturm, ein stummer Zeuge der Zerstörung, hat in seiner langen Geschichte viel erlitten. „Wir haben fünf Mauerverstärkungen zur Elbe hin. So alle 70 Jahre kam der nächste Krieg, die nächste Zerstörung“, erzählt Pater Clemens. Doch die Überreste des Turms sind derzeit noch nicht zugänglich, da die Bauarbeiten noch laufen. Ein Ziel ist es, den Lutherturm in die Stadtführungen zu integrieren. Die Frage bleibt jedoch, wie man diese historischen Ruinen dauerhaft nutzen kann.
Zukunftspläne für den Lutherturm
Die Ideen sind noch in der Anfangsphase, wie Pater Clemens zugibt. „Wir hoffen, dass irgendwann einmal eine Idee entsteht, die auch mit einer Finanzierung zusammenhängt.“ Eine bezaubernde Vision wäre es, die Reihe der Türme an der Stadtmauer wieder zu verlängern. Doch das muss nicht historisch originalgetreu sein – die Fantasie ist gefragt!
Der Lutherturm und das neue Kloster sind Teil des Projekts „Ökumenische Höfe Magdeburg“, das die Wallonerkirche, die Universitätskirche St. Petri und die Magdalenenkapelle umfasst. Hier arbeiten evangelische, katholische und reformierte Gemeinden friedlich zusammen, nachdem sie jahrhundertelang verfeindet waren. Ein Zeichen der Versöhnung, das in Magdeburg neue Wege geht!