Die Hochschule Anhalt hat am Montag eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen: Sie eröffnet eine Außenstelle an der Almaty University of Power Engineering and Telecommunications (AUPET) in Kasachstan. Diese information wurde im Rahmen eines offiziellen Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz bekanntgegeben, was die Bedeutung dieser Initiative zusätzlich unterstreicht. Die als Leiter der Außenstelle ernannte Professor Eduard Siemens wird eine zentrale Rolle in diesem neuen Projekt übernehmen.
Mit der Gründung dieser Außenstelle ist die Hochschule Anhalt die erste deutsche Bildungseinrichtung, die in Kasachstan mit einer staatlichen Lizenz nach deutschen Lehrplänen unterrichten darf. Dies verdeutlicht nicht nur die internationalen Ambitionen der Hochschule, sondern auch die Erhöhung des Interesses an deutscher Bildung im Ausland. Die Anhalt gehört nun zu einer kleinen, aber bedeutenden Gruppe von mehr als 30 internationalen Hochschulen, die bereits in Kasachstan aktiv sind. Zu diesen Institutionen zählen renommierte Universitäten wie die Arizona State University und das „Korea Advanced Institute of Science & Technology“.
„Beziehungen ausbauen“
Der Präsident der Hochschule Anhalt, Professor Jörg Bagdahn, hebt die Wichtigkeit dieses Schrittes hervor. Er betont, dass es für die Hochschule von großer Bedeutung sei, deutsche Studienangebote in Kasachstan anzubieten. „Die Absolventinnen und Absolventen werden dazu beitragen, die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan weiter auszubauen,“ erklärt er.
Die Partnerschaft zwischen der Hochschule Anhalt und der AUPET ist bereits über viele Jahre gewachsen. Es wurden fünf Doppelabschlussprogramme etabliert, die Jugendlichen aus beiden Ländern neue Bildungschancen bieten. Die AUPET stellt die erforderlichen Räumlichkeiten und die technische Ausstattung bereit. Zudem wird der Unterricht zunächst von deutschen Dozenten gehalten. Langfristig ist vorgesehen, dass ausgebildete kasachische Lehrkräfte die Lehre übernehmen, nachdem sie eine spezifische Weiterbildung durchlaufen haben. Momentan bilden sich die ersten fünf Dozenten in Köthen fort, mit dem Ziel, im April 2025 weitere zehn Lehrkräfte zur einjährigen Ausbildung nach Deutschland zu senden.
100 Studierende ab 2025
Ein wichtiger Schritt in diesem Bildungsprojekt ist die geplante Einschreibung von 100 Studierenden ab dem Wintersemester 2025/26. Diese erhalten die Möglichkeit, in den zukunftsträchtigen Fächern Elektro- und Informationstechnologie, Angewandte Informatik mit dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz sowie Biomedizintechnik zu studieren. Die Finanzierung dieser Studienplätze wird von der kasachischen Regierung übernommen. Interessant ist dabei, dass die Absolventen sowohl einen Bachelor als auch einen Masterabschluss erwerben können, die in beiden Ländern gültig sind, was die internationale Anerkennung der Abschlüsse sichert.
Nurbek Sayastat, der Wissenschaftsminister der Republik Kasachstan, betont die Schlüsselrolle der Hochschule Anhalt im Energie- und Telekommunikationssektor. Er gibt an: „Wir wollen hier bewusst auf die Stärken einer deutschen Hochschule setzen.“ Dies zeigt das beständige Streben nach Qualität und internationaler Kooperation im Bildungsbereich.
Für weitere Informationen über die Hochschule Anhalt und ihre Programme können Interessierte die offizielle Webseite besuchen: www.hs-anhalt.de.