Harz

Waldbrand am Brocken: Ermitteln die Staatsanwälte wegen Brandstiftung?

Der verheerende Waldbrand am Brocken im Harz, der am Freitag entdeckt wurde und möglicherweise Brandstiftung ist, zwingt heute Brandermittler und über hundert Einsatzkräfte zur Lösung der dramatischen Situation, während die Kosten des Einsatzes auf bis zu drei Millionen Euro geschätzt werden!

Die Waldbrandlage am Brocken im Harz bleibt angespannt, während die Brandermittler heute ihre Untersuchung beginnen. Der Landkreis Harz hat dies offiziell bekannt gegeben. Trotz der intensiven Löscharbeiten, die bereits in vollem Gange sind, sind noch einige Glutnester zu finden. Diese könnten aufgrund widriger Wetterbedingungen wie Wind und Nebel nur schwer erreicht werden. Die Einsatzkräfte halten ihre Ausrüstung bereit, um im Bedarfsfall sofort eingreifen zu können.

Der Brand brach am Freitagnachmittag an mehreren Stellen in der Nähe der Kesselklippe aus. Dies wirft Fragen auf: Wurde dieser möglicherweise absichtlich gelegt? Kai-Uwe Lohse, der Kreisbrandmeister, äußerte Vermutungen, dass das Feuer an unterschiedlichen Orten gleichzeitig entfacht wurde und verwies auf Videomaterial, das diese Theorie stützen könnte. Differierende Meinungen existieren jedoch auch: Roland Pietsch, der Leiter des Harzer Nationalparks, sieht es als unwahrscheinlich an, dass in diesem unzugänglichen Terrain gleichzeitig mehrere Feuer gelegt wurden. Die Polizei hat ein Verfahren zur Klärung der Brandursache eingeleitet.

Ein intensiver Einsatz gegen die Flammen

Das Wochenende war geprägt von einem großflächigen Einsatz von über Hundert Feuerwehrleuten sowie Unterstützung durch die Bundeswehr und die Bundespolizei. Aus der Luft kämpften Hubschrauber und Flugzeuge gegen das Element. Um eine wesentliche Ausbreitung zu verhindern, setzte die Feuerwehr spezielle chemische Produkte ein, die in der Lage sind, Feuer zu hemmen. Dies war besonders wichtig, um einen wichtigen Zufahrtsweg zu schützen, der ansonsten in Flammen aufgegangen wäre.

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Glücklicherweise haben Regenfälle in der Nacht zu Montag die Lage etwas beruhigt, allerdings kann noch nicht von einem vollumfänglichen „Feuer aus“ die Rede sein, was die Situation weiterhin angespannt hält.

Die finanziellen Auswirkungen des Einsatzes sind erheblich, mit Kosten, die bis zu drei Millionen Euro betragen könnten, so der Oberbürgermeister von Wernigerode, Tobias Kascha. Er fordert eine zügige Aufklärung der Ursache: „Ist es Brandstiftung? Ist es die Dampflokomotive?“ – aktuelle Fragen, die noch nicht eindeutig beantwortet werden können.

Maßnahmen zur Brandvermeidung

Ein wichtiger Schritt zur Vermeidung zukünftiger Brände wurde von den Harzer Schmalspurbahnen angekündigt. Diese werden jetzt bereits bei niedrigerer Waldbrandgefahr von Dampfloks auf Dieselloks umsteigen. Bislang galt dieser Wechsel nur ab der höchsten Warnstufe, doch nun wird bereits ab Warnstufe vier eine Umstellung in Betracht gezogen. Bei weiterführenden Risikoanalysen kann auch bereits bei Gefahrenstufe drei die Entscheidung getroffen werden, Dieselloks einzusetzen. Dies geschah in der Vergangenheit, als immer wieder entlang der Gleise Brände auftraten, die eventuell durch Funkenflüge der Dampfloks verursacht wurden.

Die vergangenen Vorfälle in der Region sind ein besorgniserregendes Thema. Im September 2022 gab es an derselben Stelle bereits einen tagelangen Brand, der sich über ein Areal von zwölf Hektar erstreckte. Damals wurden weitreichende Maßnahmen ergriffen, einschließlich der Ausrufung des Katastrophenfalls im Landkreis Harz.

Die Ermittlungen zur Ursache des aktuellen Waldbrandes und die gezielte Bekämpfung der Glutnester werden nun intensiv fortgesetzt. Voraussichtlich wird die Auswertung der Brandursache weiterhin für viel Gesprächsstoff sorgen, insbesondere im Hinblick auf die Verantwortlichkeiten und präventiven Maßnahmen für die Zukunft. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.ndr.de.

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