Harz

Verborgene Schätze: Mittelalterliches Dorf bei Harzgerode entdeckt!

Sensationsfund im Harz: Archäologen legen ein im Mittelalter verschwundenes Dorf bei Harzgerode frei, das 200 Jahre lang rund 100 Menschen beherbergte und wertvolle Funde wie Dachziegel und Keramik offenbarte!

Bei Harzgerode (Landkreis Harz) haben Archäologen die Überreste eines im Mittelalter untergegangenen Dorfes entdeckt. Diese archäologischen Grabungen haben eine Vielzahl von Funden zu Tage gefördert, die spannende Einblicke in das Leben der damaligen Bevölkerung geben. Besonders bemerkenswert ist die Entdeckung, dass das Dorf circa 200 Jahre lang, im 13. und 14. Jahrhundert, existierte und etwa 100 Menschen beherbergte.

Anna Swieder, die Archäologin und Grabungsleiterin vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, erklärte: „Es handelte sich um ein kleines Reihendorf, das aus 19 Parzellen und einer Burg auf einem kleinen Burghügel bestand. Auf den Grundstücken stand jeweils ein Haus mit Gärten dahinter.“ Die Burg diente dem Sitz einer Familie aus dem niederadeligen Kreise. Diese Struktur deutet darauf hin, dass die Bewohner des Dorfes nicht nur in einem engen Raum lebten, sondern auch landwirtschaftliche Flächen hinter ihren Häusern bewirtschafteten.

Funde und ihre Bedeutung

Zu den bemerkenswertesten Entdeckungen zählen Tausende von Einzelfunden, vor allem Keramiken. Darunter befinden sich viele Fragmente von Dachziegeln, auch grün glasierte, die auf die Verwendung bei herrschaftlichen Gebäuden hinweisen. Swieder erklärte, dass andere Gebäude meist mit Schindeln oder Reet gedeckt waren. Neben den Dachziegelfragmente wurden auch Gefäßkeramiken entdeckt, darunter ein großes Fragment eines Mündelbechers mit einem gewölbten Körper und einem typischen Wellenrand.Ein eiserner Bartschlüssel sowie Reste von Getreide belegen ebenfalls die Lebensweise der damaligen Dorfbewohner.

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Das Dorf wurde erstmalig 1216 in einer schriftlichen Quelle erwähnt. Im Laufe der Zeit, insbesondere im 15. Jahrhundert, kam es zu einem Rückgang der Bevölkerung, welche in nahegelegene Dörfer abwanderte. „Nach der Aufgabe des Ortes wurden jedoch die Äcker weiterhin bewirtschaftet,“ so Swieder, was die tiefe Verbindung der Menschen zu ihrem Land unterstreicht.

Ein interessanter Aspekt ist, dass der Harz im Laufe der vergangenen Jahrhunderte mehrere Wüstungswellen erlebte, wodurch etwa 100 kleinere Orte im Unterharz verschwanden. Die Ursachen hierfür werden meist in Epidemien wie der Pest, klimatischen Veränderungen und kleineren Kriegen vermutet. Diese historischen Umstände geben einen weiteren Kontext zur Bedeutung der aktuellen Funde und der damit verbundenen Forschung.

Die Grabungen, die in Kooperation mit der Universität Göttingen durchgeführt werden, sind noch bis zum 13. September 2023 aktiv. Bei dieser spannenden Zusammenarbeit sind nicht nur Archäologen und ehrenamtliche Helfer im Einsatz, sondern auch acht Studierende der Göttinger Universität, die wertvolle praktische Erfahrungen sammeln können.

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Die laufenden Untersuchungen in Harzgerode sind Teil eines größeren Interesses an der Erforschung der regionalen Geschichte und Kultur im Harz. Die neuen Erkenntnisse könnten weitreichende Informationen über die Lebensbedingungen, sozialen Strukturen und landwirtschaftlichen Praktiken des Mittelalters hervorbringen. Diese Art der archäologischen Arbeit ist entscheidend, um ein besseres Verständnis für die Vergangenheit und die Entwicklung der Region zu erlangen, wie www.tag24.de berichtet.

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