Wernigerode (ST) – Im Landkreis Harz stehen die Zeichen auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Löschflugzeug „Hexe 1“. Der Vertrag, der ursprünglich für zwei Jahre ausgelegt war, ist nun ausgelaufen, und die lokalen Behörden streben eine Verlängerung um vier Jahre an, mit der Option auf ein zusätzliches Jahr. Dies zeigt das Engagement des Landkreises für die Brandbekämpfung in der Region, insbesondere nach den Erfahrungen der letzten Jahre.
Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse äußerte sich positiv über die Leistung des Löschflugzeugs: „Das Löschflugzeug hat seinen Nutzen mehrfach unter Beweis gestellt“, sagte er. Dies wird durch die Nutzung des Flugzeugs in der vergangenen Saison untermauert, in der „Hexe 1“ bei fünf Bränden im Einsatz war, darunter ein erhebliches Ereignis am Brocken Anfang September. Der Landkreis investierte bisher 300.000 Euro pro Saison in diese wichtige Unterstützung.
Die Effizienz der „Hexe 1“ und ihre Einsätze
Das Löschflugzeug, ein einmotoriger Dromader PZL M18 B, hat seine Einsatzfähigkeit bereits in der ersten Saison demonstriert, als es bei einer Reihe kleinerer Brände aktiv war. Der Bedarf kam speziell nach einem verheerenden Waldbrand am Brocken im Jahr 2022 auf, der die Notwendigkeit einer Luftunterstützung offenbarte. Für die kommenden Jahre wird die Ausschreibung für den neuen Vertrag bereits vorbereitet und soll in Kürze verschickt werden.
Die Basis für „Hexe 1“ befindet sich am Verkehrslandeplatz Ballenstedt, wo rund um die Uhr ein Pilot und ein Techniker bereitstehen. Auf Anforderung der Feuerwehr erfolgt die Alarmierung per Funkmeldeempfänger. Mit einem Löschwassertransport von bis zu 2.200 Litern kann die Maschine flexibel als „Wasserbombe“ eingesetzt oder das Wasser in einer langen Linie abwerfen.
Ein bemerkenswerter Aspekt ist, dass „Hexe 1“ nicht nur im Harz, sondern auch in anderen Regionen eingesetzt wird. Beispielsweise unterstützte das Flugzeug kürzlich die Brandbekämpfung in Brandenburg, wo intensive Feuerbekämpfung auf einem alten Truppenübungsplatz bei Jüterbog stattfand. Diese Einsätze verdeutlichen die Bedeutung der Luftunterstützung in der heutigen Brandbekämpfungsstrategie.
In Deutschland existieren insgesamt nur drei Löschflugzeuge, wobei neben der „Hexe 1“ zwei weitere Maschinen im Rahmen des EU-Projekts „rescEU“ in Braunschweig stationiert sind. Diese Flugzeuge, der Typ Air Tractor AT 802/A, können bis zu 3.000 Liter Wasser transportieren und stehen bei Bedarf für Einsätze in ganz Europa zur Verfügung.
Die anhaltende Investition in die Löschflugzeuge zeigt, dass die Behörden proaktiv auf die Herausforderungen durch Waldbrände reagieren und innovative Lösungsansätze verfolgen. Die kommenden Jahre könnten entscheidend dafür sein, wie effektiv diese Maßnahmen in der Praxis wirken und ob sie den Schutz vor Waldbränden in der Region weiter verbessern werden.