Harz

Fünf Jahre nach dem Halle-Anschlag: So fühlten sich die Studenten

Halle (Saale) – Ein schockierendes Ereignis hat die Harz-Mensa im Herzen von Halle geprägt, als der ehemalige Hausmeister Lothar Franke sich an den Nachmittag eines Oktobertages im Jahr 2019 zurückerinnert. An diesem Tag war es nicht einfach ein gewöhnlicher Mittwoch. Plötzlich kursierten Gerüchte über einen bewaffneten Mann, der auf Menschen schoss, was zu panischen Reaktionen unter den Studierenden führte. Sie fühlten sich in der Mensa nicht mehr sicher und weigerten sich, das Gebäude zu verlassen.

In einem Ort, der nur wenige Hundert Meter von der Stätte entfernt liegt, an der vor fünf Jahren ein rechtsextremer Attentäter zwei Menschen erschoss, entwickelte sich die Situation schnell zu einer ernsten Bedrohung. Lothar Franke erhielt an diesem schicksalhaften Tag einen Anruf, der ihn dazu brachte, die Mensa sofort zu schließen. „Die Studenten waren schneller informiert durch ihre Handys“, erklärt Franke und beschreibt die angespannte Atmosphäre, als er die Türen absperrte, um die bereits verunsicherten jungen Leute zu schützen.

Die Rolle der sozialen Medien in der Panik

Während die Mensa-Alarmsituation sich entfaltete, war die Stimmung zunächst unbeschwert. Die Studierenden genossen ihre Mittagspause, bis sich die Nachricht vom möglichen Attentat wie ein Lauffeuer verbreitete. In dieser kritischen Zeit drangen Falschinformationen über soziale Medien in die Mensa, was zusätzliche Ängste schürte. Studierende, wie die 29-jährige Lotti Brockmann, erinnerten sich an den Moment, in dem sie in ein sicheres Zimmer im Gebäude flüchteten und fürchteten, unbefugt den Raum zu verlassen. „Ich wusste nicht, was als Nächstes passieren würde“, sagte sie, als sie an diese Panik zurückdachte.

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Besonders alarmierend war die Tatsache, dass Gerüchte über mehrere Attentäter in der Stadt die Verunsicherung weiter verstärkten. Diese Gerüchte beschädigten das Gefühl von Sicherheit nicht nur in Halle selbst, sondern verbreiteten sich bis nach Leipzig.

Die Mensa stellte sich als ein Ort der Zuflucht heraus, wobei Franke sicherstellte, dass alle Studierenden in Sicherheit blieben, bis die Situation geklärt war. „Es war unbezahlbar, diese Unterstützung zu bieten“, verlieh er den Überlebenden eine Stimme. Seine Fürsorge wurde später von den Studierenden, die angesichts der Bedrohung zusammenkamen, sehr geschätzt.

Nachwirkungen und Dankbarkeit

Nicht nur die unmittelbare Bedrohung, sondern auch die Nachwirkungen des Vorfalls schlossen sich an die Gefahren an. Die Herangehensweise der Polizei und die öffentliche Diskussion um rechtsextreme Angriffe wurden wieder hochgekocht. Franke erinnerte sich daran, wie dankbar die Studierenden waren, als die Situation einige Stunden später entschärft wurde: „Viele kamen am nächsten Tag zu mir und sagten danke.“ Diese Gesten der Wertschätzung spiegeln die Bedeutung des Menschlichen in Zeiten der Unsicherheit wider.

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Am Ende des Tages, als die jungen Leute endlich sicher nach Hause gehen konnten, stellte sich eine Frage in den Raum, die der damalige Hausmeister Franke sich selbst stellte: „Was, wenn der Attentäter hier in die Mensa gekommen wäre?“ Diese Art der Reflexion zeigt, dass trotz des überstandenen Schreckens die Erinnerung an den Tag und die Lehren, die aus solchen Erfahrungen gezogen werden, auch Jahre später wichtig sind.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen des Geschehens, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.mz.de.

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