Halle (Saale)

Neuer Zirkus und Turnhalle: Halle investiert in Kinder und Jugend!

Am Rossplatz in Halle (Saale) plant der Zirkus Klatschmohn zusammen mit dem Post-Turn-Sportverein nach langen Jahren des Stillstands den Bau eines neuen Zirkusgebäudes und einer Turnhalle, um Kindern und Jugendlichen neue sportliche Möglichkeiten zu bieten – ein Schritt in Richtung einer lebendigen Zukunft für den Stadtteil!

Das Rossplatzgelände in Halle (Saale) hat eine interessante Geschichte, die bis in die Zeit der Pferdefuhrwerke zurückreicht. Nachdem der Bereich in der DDR-Ära eine Art Dornröschenschlaf durchlebte, hat sich die Situation seit 2012 mit der Ankunft des Zirkus Klatschmohn gewandelt, der dort Artistikkurse für Kinder anbietet und das Areal neu belebt hat.

Die jüngsten Entwicklungen geben Anlass zur Hoffnung, dass der Platz bald noch mehr Leben einhaucht. Gemeinsam mit dem benachbarten Post-Turn-Sportverein (PTSV) wurden konkrete Pläne für die Errichtung eines neuen Zirkusgebäudes und einer zusätzlichen Turnhalle vorgestellt. Diese Ideen wurden dem Publikum kürzlich präsentiert, nachdem der Stadtrat vor drei Jahren den Weg für die Aufstellung eines Bebauungsplans geebnet hat.

Geplante Bauvorhaben und Zielgruppen

Die Stadt Halle hat ebenfalls ihre Absichten kundgetan, einen Bolz- und Bikepolo-Platz im kommenden Jahr zu errichten. Dieser soll speziell für die Jugendlichen und Kinder aus den rund um das Gebiet liegenden Vierteln Paulus und Medizinerviertel konzipiert werden. „Die Mittel liegen vor“, erklärte Nico Schröter, der Fachbereichsleiter für Städtebau und Bauordnung, und machte deutlich, dass Fördergelder der Stadt das Vorhaben ermöglichen.

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In den letzten Monaten hat der PTSV mit einem erhöhten Andrang an Mitgliedsanmeldungen zu kämpfen. Hilmar Bulka, ein Verantwortlicher im Verein, berichtete von 150 Ablehnungen an interessierte Eltern, da es an Kapazitäten mangelte. Mit der neuen Turnhalle sollen bis zu 230 weitere Mitglieder Platz finden. Zudem wird die neue Einrichtung auch Möglichkeiten für wettkampforientiertes Training bieten, darunter eine Tribüne mit Platz für 140 Zuschauer, worüber sich Aureal Siegel, der Fachbereichsleiter Sport, erfreut zeigte.

Das historische Erbe der 1862 erbauten Jahnturnhalle wird bei der Planung der neuen Turnhalle respektiert. Diese soll hinter der denkmalgeschützten Halle angeordnet werden, um den historischen Charme des Geländes zu bewahren. Geplant sind umweltfreundliche Features wie ein Gründach und eine Photovoltaikanlage, die mit einem innovativen Heizsystem durch Wärmepumpen kombiniert werden sollen.

Jürgen Wiehl, der Geschäftsführer des Zirkus Klatschmohn, merkte an, dass die bestehenden Zelte lediglich eine Übergangslösung seien. Zu den geplanten Strukturen gehört ein moderner Hybridbau aus Stahl, der einem Zirkuszelt nachempfunden ist. Der zentrale Veranstaltungssaal wird eine Fläche von 400 Quadratmetern umfassen und durch ein zweigeschossiges Funktionalgebäude ergänzt, das Lagerräume, Umkleidekabinen und Sanitäranlagen bieten wird. Wiehl bekräftigte auch den Wunsch, der erste klimaneutrale Zirkus Deutschlands zu werden.

Kritik und öffentliche Beteiligung

Die Pläne stießen jedoch nicht nur auf positive Resonanz. Der ehemalige Stadtrat der Grünen, Christian Feigl, äußerte Bedenken, dass von 54 vorhandenen Bäumen nur 28 erhalten bleiben sollen. Er kritisierte, dass das Vorhaben durch einfachere Planungsänderungen möglicherweise weniger Bäume fällen könnte. Die Stadtverwaltung verteidigte die kompakten Baukörper und erklärte, dass eine Verkürzung des Abstands zu den Bäumen im Norden ebenfalls negative Auswirkungen hätte.

Obwohl Klatschmohn und PTSV jeweils unterschiedliche Architekten beauftragt haben, so haben diese doch Maßnahmen zur Harmonisierung der zwei Bauprojekte in Angriff genommen, sodass beide Gebäude über einen Klinker-Sockel verfügen werden, der als Hommage an die alte Jahnturnhalle dient.

Aktuell bleibt abzuwarten, wann genau die Bauarbeiten beginnen. Der Vorentwurf des Bauungsplans ist bis zum 24. September 2024 öffentlich einsehbar, sowohl in der Neustädter Passage als auch online unter www.fruehzeitige-beteiligung.halle.de. Bürger sind eingeladen, ihre Meinungen und Anregungen an die Stadtverwaltung zu richten, um beteiligt zu sein und Einfluss auf die geplanten Vorhaben zu nehmen.

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