Im malerischen Stettin, umgeben von der bezaubernden Natur der Buchheide, hat ein bedeutendes Kapitel der Heimatgeschichte eine Wiederbelebung erfahren. Das Denkmal für Carl Friedrich Meyer, einen herausragenden Geografen und Kulturpionier, wurde nach vielen Jahren des Vergessens wiedererrichtet. Das ursprüngliche Denkmal, das seit der Nachkriegszeit in Trümmern lag, wird nun in strahlendem Glanz auf dem Heiligen Berg bei Podejuch präsentiert.
Carl Friedrich Meyer wurde im Jahr 1840 geboren und spielte eine wesentliche Rolle bei der Erschließung der Buchheide als Erholungsgebiet. Seine Vision und sein Engagement führten zur Schaffung eines umfassenden Wegesystems, das Besuchern die Erkundung der malerischen Umgebung ermöglichte. Unter seiner Leitung erlebte die Region während der Gründerzeit einen wirtschaftlichen Aufschwung, der zu einer Zunahme von Kulturtourismus und Freizeitaktivitäten führte.
Die Wiederentdeckung des Denkmals
Die Wiederentdeckung des Denkmals ist dem leidenschaftlichen Historiker und Kriminalbeamten Marek Luczak zu verdanken. Luczak, der sich intensiv dafür einsetzt, das historische Erbe Stettins zu bewahren, stieß beim Heiligen Berg auf Überreste des vermissten Denkmals. Mit einem engagierten Team von Freunden und Unterstützern leitete er die Wiederherstellung ein. Die Wiedererrichtung wurde im Jahr 2023 abgeschlossen und das Denkmal ist erneut auf dem Hügelkamm oberhalb des Iserbachs zu bewundern.
Von besonderer Bedeutung ist die emotionale Verbindung, die mit der Wiederherstellung einhergeht. Die Urenkel von Carl Friedrich Meyer, Karl Friedrich und Elisabeth Gründler, zeigen sich überglücklich über diese Ehre. Sie hatten lange nach Spuren ihres Urgroßvaters gesucht, bevor sie über soziale Medien und Zeitungsartikel von den Fortschritten in Stettin erfuhren. Der Kontakt zu Luczak stellte sich als ein wertvoller Moment heraus, der die Familiengeschichte mit der Gegenwart verknüpfte.
Eine Herausforderung an das Gedächtnis der Stadt
Das Denkmal ist nicht nur ein Zeichen der Ehre für Meyer, sondern auch ein Beispiel dafür, wie kulturelles Erbe trotz starker historischer Umbrüche bewahrt und neu interpretiert werden kann. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs geriet Meyers Lebenswerk in Vergessenheit, was die Wichtigkeit von Personen wie Luczak unterstreicht, die aktiv daran arbeiten, verlorenes Wissen zurückzubringen.
Sowohl Luczak als auch die Gründler-Geschwister führten bei einem Treffen vor Ort heitere Gespräche, die von einer herzlichen Atmosphäre geprägt waren. Elisabeth Gründler drückte ihre Dankbarkeit aus und betonte, wie berührend es sei zu sehen, dass das deutsche Erbe in Polen Anerkennung findet. Es ist ein bemerkenswertes Beispiel für versöhnlichen Umgang mit der Geschichte und eine Feier des kulturellen Austausches.
Die Wiederherstellung des Denkmals in Stettin zeigt, wie wichtig es ist, die Geschichten und Erfolge vergangener Generationen zu würdigen. Die Berglandschaft, die einst durch die Erschließungsarbeiten von Meyer zum blühenden Erholungsort wurde, hat mit dem neuen Denkmal einen weiteren positiven Aspekt erhalten. Besucher können nun wieder in der Stettiner Buchheide wandern und dabei den Wurzeln der Region nachspüren.