Halle (Saale)

Hip Hop aus der DDR: Auf dem Weg zum immateriellen Kulturerbe!

Ostdeutschlands Hip Hop hat Großes vor: Am 27. und 28. September 2024 kickt eine zweitägige Veranstaltung in Dessau den Antrag auf Eintragung ins UNESCO-Verzeichnis für immaterielles Kulturerbe, ins Leben gerufen von Joerg Schnurre und Laura Ettlich, um die einzigartige Kultur zwischen Ostsee und Erzgebirge endlich gebührend zu würdigen!

Der Hip Hop, ursprünglich in den Straßen der New Yorker Bronx entstanden, fand in den 1980er Jahren seinen Weg über den Atlantik nach Ostdeutschland. Von der DDR bis heute hat diese Kunstform eine leidenschaftliche Anhängerschaft gefunden, die in den letzten drei Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen ist. Junge Menschen zwischen der Ostsee und dem Erzgebirge sprühen, breaken und rappen, und nicht wenige von ihnen haben sich in der deutschen Musikszene etabliert, wie die bekannten Künstler Trettmann, Finch und Morlockk Dilemma. Diese Entwicklung wird zunehmend als einzigartig im gesamten deutschen Kontext wahrgenommen.

Joerg Schnurre, ein ehemaliges Mitglied der Hip Hop-Szene aus Dessau, setzt sich nun für die offizielle Anerkennung dieser kulturellen Bewegung ein. Zusammen mit Laura Ettlich, einer engagierten Medienwissenschaftsstudentin, die sich ehrenamtlich für verschiedene Projekte in Dessau einsetzt, verfolgt er das Ziel, Hip Hop in Ostdeutschland im Bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes zu verankern. Ihre Initiative, die den Namen „Ostbronx“ trägt, plant, im kommenden Jahr einen Antrag an UNESCO zu stellen und einen Dachverband zu gründen. Dieser soll die unterschiedlichen Akteure der regionalen Hip Hop-Szene vernetzen und deren Interessen vertreten.

Vorbereitungen für die Kampagne

Um auf dieses Projekt aufmerksam zu machen, haben Schnurre und Ettlich in den vergangenen Monaten zahlreiche Veranstaltungen in Kinos, Sporthallen, Skateparks und Musikklubs organisiert. Der offizielle Startpunkt ihrer Kampagne erfolgt nun mit einer zweitägigen Veranstaltung in Dessau am 27. und 28. September 2024. Dieses Event wird in Zusammenarbeit mit dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt abgehalten und richtet sich sowohl an Interessierte als auch an Vertreter der Presse.

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Die Auftaktveranstaltung umfasst einen Workshop mit dem Titel „Hip Hop in Ostdeutschland auf dem Weg zum immateriellen Kulturerbe“. Am ersten Abend wird der Dokumentarfilm „Here we come“ (Nico Raschick, 2006) vorgeführt, gefolgt von einer Diskussionsrunde mit Andreas Parnt vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Diese wird den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, über die Herausforderungen und Errungenschaften der Hip Hop-Kultur in der Region zu sprechen.

Am Samstag legt das Programm den Schwerpunkt auf akademische Beiträge, darunter einen Vortrag von Dr. Leonhard Schmieding von der Universität Potsdam über „Hip Hop in der DDR“ und eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten und Veteranen der Ostdeutschen Hip Hop-Szene. Moderiert von Dirk Wald diskutieren die Podiumsgäste über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Hip Hop-Kultur in Ostdeutschland.

Diese zweitägige Veranstaltung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung Anerkennung und Förderung der einzigartigen Hip Hop-Kultur in Ostdeutschland dar. Die Veranstalter hoffen, mit ihrem Engagement eine breitere Öffentlichkeit auf die Vielfalt und die künstlerische Relevanz dieser Bewegung aufmerksam zu machen. Die abschließende Feier am Samstagabend mit Live-Musik soll den Teilnehmern einen unvergesslichen Ausklang bieten. Die Initiative „Ostbronx“ ist entschlossen, den Hip Hop als ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Identität Ostdeutschlands zu etablieren.

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Weitere Details zu diesem spannenden Vorhaben können auf dubisthalle.de nachgelesen werden.

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