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Der letzte Applaus für Richard Lugner: Ein Leben im Rampenlicht

Der bekannte Wiener Bauunternehmer und Opernball-Promi Richard "Mörtel" Lugner ist am Montagmorgen im Alter von 91 Jahren in seiner Villa in Döblin gestorben, nachdem ein Rettungseinsatz erfolglos versucht hatte, ihn zu reanimieren.

Halle (Saale)/Magdeburg. – Die Nachricht vom Ableben des Wiener Bauunternehmers Richard „Mörtel“ Lugner hat in Österreich und darüber hinaus Entsetzen ausgelöst. Der 91-Jährige verstarb am Montagmorgen nach einem misslungenen Rettungseinsatz in seiner Villa in Döblin, wie mehrere Medien berichteten.

Ein Leben im Rampenlicht

Lugner war nicht nur für sein geschäftliches Geschick im Bauwesen bekannt, sondern auch für sein extravagantes Leben in der Öffentlichkeit. Besonders berühmt war er durch seine Einladungen an prominente Gäste für den Wiener Opernball. Seine Fähigkeit, sich in den Klatschspalten der Boulevardpresse festzusetzen, hatte er stets mit seinen einzigartigen Kosenamen für seine Partnerinnen erreicht, die oft tierische Assoziationen weckten.

Bauunternehmer mit einem Gespür für PR

Richard Lugner gründete sein Vermögen in der Bauwirtschaft, einem Bereich, der oft als wenig glamourös gilt. Trotzdem verstand er es meisterhaft, sich und sein Unternehmen in den medialen Fokus zu rücken. Sein erster großer Auftritt war 1975, als seine Firma den Auftrag zum Bau einer Moschee in Wien erhielt. Lugner expandierte später mit dem Bau von „Lugner City“, einem Einkaufszentrum, das sogar ein Kino beherbergte. Mit über 600 Angestellten zu Hochzeiten seiner Firma bewies er, dass wirtschaftlicher Erfolg und Bekanntheit Hand in Hand gehen können.

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Die Frauen an seiner Seite

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Lugners Leben war seine Vorliebe für junge Frauen, die er immer mit einem tierischen Kosenamen versah. Seine letzte Frau, die 42-jährige Simone Reiländer, war die sechste in einer Reihe, die er mit Spitznamen wie „Bienchen“ bedachte. Lustig ist, dass dieser Titel nicht gut ankam, wie Lugner in einem Interview anmerkte. Die Tradition begann bereits mit seiner vierten Ehefrau, Christina „Mausi“ Haidinger, und setzte sich mit Namen wie „Hasi“, „Käfer“ und vielen mehr fort. Diese persönliche Note trug nicht nur zur Publizität seines Lebens bei, sondern auch zur Unterhaltung der Öffentlichkeit.

Politische Ambitionen und gesellschaftliches Engagement

Neben seinen geschäftlichen Unternehmungen versuchte Lugner auch sein Glück in der Politik. 1998 strebte er das Amt des österreichischen Bundespräsidenten an und erreichte dabei respektable 9,9 Prozent der Stimmen. Dieser Schritt beeindruckte viele und zeigte, dass Lugner eine bemerkenswerte Persönlichkeit war, die auch in politischen Kreisen Anerkennung fand.

Der Tod von Richard Lugner hinterlässt nicht nur eine Lücke in der österreichischen Prominentenlandschaft, sondern auch eine Diskussion über den Einfluss von Medienpräsenz und Selbstinszenierung in Verbindung mit geschäftlichem Erfolg. Während sein Leben in vielen Facetten gefeiert wird, regt es zugleich an, über den Umgang der Gesellschaft mit solchen Persönlichkeiten nachzudenken.

– NAG

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