Kiel - In Schleswig-Holstein wird derzeit eine hitzige Debatte über die Rolle des Wolfes und dessen Schutzstatus geführt. Die FDP setzt sich dafür ein, den Schutz des Wolfs abzubauen und ein wirksames Bestandsmanagement einzuführen. Diese Forderung kommt inmitten einer breiteren Diskussion, die innerhalb der Koalition zwischen CDU und Grünen entstanden ist. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Oliver Kumbartzky, erklärte: "Die Romantisierung des Wolfes hat nun endlich ein Ende", und bekräftigte die Notwendigkeit, die Maßnahmen zur Regulierung der Wolfpopulation zu überarbeiten.
Die Liberalen plant, den Wolf in den Fokus einer Landtagssitzung Mitte Oktober zu rücken. Ihr Antrag zielt darauf ab, den Kurs der CDU zu unterstützen, der ebenfalls eine herbedeckende Jagd auf Wölfe ohne Berücksichtigung des angerichteten Schadens fordert. Ein zentraler Punkt der FDP ist die Einrichtung von sogenannten wolfsfreien Zonen, insbesondere entlang von für das Land essenziellen Deichen.
Änderungen im Schutzstatus
Kumbartzky fordert nun die CDU-Landtagsfraktion auf, sich klar für das neue Wolfsmanagement zu positionieren. "Jetzt geht es darum, auf die anstehenden EU-weiten Änderungen zu reagieren", betonte er. Er sieht die bisherige Aufnahme des Wolfes in das Landesjagdgesetz als einen ersten, jedoch notwendigen Schritt, der zügig weiterverfolgt werden sollte, um den Wolfsbestand effektiv zu regulieren.
Kritik von den Grünen
Die mit der CDU regierenden Grünen stehen den Forderungen zur Begrenzung des Wolfsbestands skeptisch gegenüber. Gazi Freitag, der Landeschef der Grünen, äußerte Bedenken bezüglich des Antrags der CDU und stellte fest, dass selbst wenn der Wolf als nur noch geschützte Art gelistet würde, dies nicht unmittelbar einen Abschuss ermögliche. Der Wolf müsse erst einen stabilen Erhaltungszustand aufweisen, bevor er ohne Einschränkungen bejagt werden könne, und dieser Zustand ist nach Ansicht der Grünen derzeit noch nicht erreicht.
Schleswig-Holstein beheimatet mehrere Wolfsrudel, vor allem im Kreis Segeberg, wo zwei erwachsene Tiere, zwei Jährlinge und acht Welpen sichergestellt wurden. Zudem gibt es Informationen über zwei weitere erwachsene Wölfe im Sachsenwald sowie ein Rudel bestehend aus zwei Erwachsenen und vier Welpen in der Region Langenlehsten, das zeitweise auch in Schleswig-Holstein gesichtet wird. Diese Populationen stellen die natürliche Wiederansiedlung des Wolfes dar, was zusätzlich in die Diskussion um das Wolfsmanagement einfließt.
Die Positionen in dieser Debatte sind klar, und es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen der Landtag letztendlich ergreift, um sowohl den Schutz der Wölfe als auch die Belange der Bevölkerung in Einklang zu bringen. Die Temperamente im Kieler Landtag sind angespannt, und die kommenden Wochen dürften entscheidend für die Zukunft der Wölfe in Schleswig-Holstein sein. Weitere Entwicklungen in dieser Angelegenheit werden mit Spannung erwartet, insbesondere in Hinblick auf die geplante Landtagssitzung und mögliche Gesetzesänderungen.
Für weitere Informationen und Entwicklungen in dieser Thematik siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.n-tv.de.
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