Zeitz/MZ. – Der Start ins Berufsleben für viele Lehrlinge im Handwerk hat begonnen, und die ersten Tage an den Berufsschulen sind bereits voller Erwartungen und neuer Erfahrungen. In der Zeitzer Schule haben sich 20 angehende Anlagenmechaniker für Heizung-, Sanitär- und Klimatechnik versammelt. Ihre Anreise war oft lang und beschwerlich, doch die Begeisterung für ihren zukünftigen Job überwiegt. Silas Orwat, ein Lehrling aus Saubach, schildert seinen Tagesanfang: „Ich bin um 4 Uhr aufgestanden und mit dem Moped nach Laucha gefahren. Von dort ging es mit dem Bus nach Naumburg, wo ich umsteigen musste, um schließlich nach Zeitz zu gelangen.“ Für ihn ist die Anreise kein Hindernis, denn er ist fest entschlossen, seine Ausbildung im Handwerk zu absolvieren. „Ein Beruf im Handwerk ist die coolste Sache, das will ich unbedingt machen“, sagt er motiviert.
Sein Mitschüler Simon Heinze aus Nebra hat ebenso früh den Weg zur Schule auf sich genommen. „Mein Zug fuhr um 5.23 Uhr, das macht man halt, wenn man etwas erreichen will“, erklärt er. An der Zeitzer Berufsschule treffen sich Mädchen und Jungen aus dem gesamten Burgenlandkreis, was die Vielfalt der Klasse erhöht und ein starkes Gemeinschaftsgefühl fördert. Aber warum haben sich die beiden entschieden, nicht in einer Wohngemeinschaft in Zeitz zu wohnen? „Wir haben nur sechs Wochen Blockunterricht im ersten Halbjahr in Zeitz, den Rest der Zeit arbeiten wir in der Firma. Das ist ein guter Grund, nicht umzuziehen“, lautet ihre Antwort.
Engagement für das Handwerk
Das Handwerk steht vor der Herausforderung, ausreichend Fachkräfte zu gewinnen, und viele junge Menschen zeigen großes Engagement für diesen Bereich. Die Entscheidung für eine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf ist oft ein Schritt in die Unabhängigkeit und Eigenverantwortung. Dank des Blockunterrichts, der es den Lehrlingen ermöglicht, verschiedene Praxiserfahrungen in ihren Betrieben zu sammeln, können sie die Theorie direkt in die Praxis umsetzen. Die Entscheidung, nicht in Zeitz zu wohnen, ist pragmatisch und zeigt, dass die Schüler die Vorteile der praktischen Arbeit priorisieren.
Die hohe Mobilität der Lehrlinge spricht für die Attraktivität handwerklicher Berufe, die oft mit kreativen Lösungen und technischem Know-how verbunden sind. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es von großer Bedeutung, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Die Erzieher und Ausbilder in den Berufsschulen tragen eine Schlüsselrolle, indem sie nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch das Interesse an den Möglichkeiten im Handwerk wecken. Es geht um mehr als nur eine Ausbildung; es geht darum, eine Zukunft aufzubauen und im eigenen Beruf Fuß zu fassen.
Die Stadt Zeitz selbst spielt dabei eine wichtige Rolle als Ausbildungsstandort. Die Berufsschulen bieten eine gute Grundlage für die Schüler, die sich auf verschiedene Handwerksberufe spezialisieren wollen. Die Ausbildung in der Region ist entscheidend, um die jungen Talente im eigenen Bundesland zu halten und sie in der heimischen Wirtschaft einzusetzen. Auch das Wissen um moderne Technologien im Handwerk ist entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Branche zukunftssicher zu machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die heutige Generation junger Menschen bereit ist, die Herausforderungen der Arbeitswelt anzunehmen. Der Einstieg in das Handwerk startet nicht nur mit dem ersten Schultag, sondern ist auch mit einer wertvollen Reise verbunden, die ihnen Kompetenzen und Erfahrungen vermittelt, die ein Leben lang halten werden.
– NAG