In den vergangenen Wochen hat das Bildungsministerium von Sachsen-Anhalt zusammen mit fünf Hilfsorganisationen eine wichtige Initiative zur Verbesserung der Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen ins Leben gerufen. Dies geschieht im Rahmen eines Modellprojektes, das die Einführung von Kursen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung in den Burgenlandkreis und den Saalekreis ausweitet. Die Initiative ist Teil eines Programms, das im Vorjahr in Magdeburg und im Jerichower Land gestartet wurde.
Die Bildungsministerin Eva Feußner sieht in Schulen den perfekten Ort, um junge Menschen mit lebensrettenden Techniken vertraut zu machen. „Hier erreichen wir alle jungen Menschen in einer Phase ihres Lebens, in der sie besonders aufnahmefähig sind“, betont sie. Der Erwerb von Kenntnissen in der Herz-Lungen-Wiederbelebung kann nicht nur das Selbstbewusstsein stärken, sondern auch eine Kultur der Hilfsbereitschaft fördert. Dennoch steht die Frage im Raum, warum gerade jetzt solch ein starkes Augenmerk auf Erste-Hilfe-Maßnahmen gelegt wird.
Initiative zur Stärkung der Erste-Hilfe-Bereitschaft
Der Hintergrund dieser Initiative ist die festgestellte Abnahme der Hilfsbereitschaft in Notfallsituationen in der Bevölkerung. Viele Menschen fühlen sich unsicher, ob sie im Ernstfall richtig handeln würden. “Indem wir Jugendliche frühzeitig in der Herz-Lungen-Wiederbelebung ausbilden, investieren wir in eine Zukunft, in der jeder in der Lage ist, in Notfällen zu handeln”, erklärt Anke Brumm, die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen. Sie betont, dass jede Sekunde zählt und eine schnelle Reaktion den entscheidenden Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen kann.
Das Angebot richtet sich an alle 7. Klassen in den teilnehmenden Landkreisen und besteht aus einer fachlich angeleiteten Informations- und Übungsstunde von 90 Minuten. Die teilnehmenden Schüler lernen, wie sie im Falle eines Kreislaufstillstandes handeln sollten – vom Aktivieren professioneller Hilfe bis hin zur Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators.
- Erkennen eines potenziellen Kreislaufstillstandes
- Aktivieren von professioneller Hilfe
- Durchführung von Herzdruckmassagen
- Mund-zu-Mund-Beatmung
- Anwendung eines Defibrillators
Die Schulleitung hat die Möglichkeit, zwischen acht und 15 Schüler pro Gruppe zu bilden. Die Teilnahme an dieser Ausbildung ist freiwillig, wird aber dringend empfohlen. Das Unterrichtsmaterial wird durch ein Curriculum unterstützt, das von den Hilfsorganisationen erstellt wurde und mit den Lehrplänen des Landes abgestimmt ist.
Die Landesregierung hat sich in dieser Legislaturperiode das Ziel gesetzt, Erste-Hilfe-Kurse an Schulen zu etablieren. Hintergrund dieser politischen Zielsetzung ist das zunehmende Bedürfnis, die Bevölkerung wieder zu einer aktiveren Rolle in Notfallsituationen zu ermutigen. „Jede helfende Hand kann Leben retten“, stellte Brumm fest. Diese Initiative soll dazu beitragen, die Scheu und Unsicherheit der jungen Menschen abzubauen und sie zu aktivem Handeln zu ermutigen.
Für weitere Informationen zur Initiative und den Details zu den Kursen verweisen wir auf die Berichterstattung von www.magdeburger-news.de.
Insgesamt zeigt die Initiierung dieser Academy, wie wichtig die Ausbildung in Erster Hilfe für die nächste Generation ist. Die Hoffnung ist, dass mehr Menschen im Ernstfall dazugelernt haben und bereit sind, helfen zu können. Die Ausweitung der Schulungen auf mehrere Landkreise könnte der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Kultur der Hilfe und Verantwortung sein.