Ein bedrückender Vorfall hat die Stadt Zeitz im Burgenlandkreis erschüttert: Stolpersteine, die das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus bewahren sollen, wurden gestohlen. Dieser Akt wird von Landrat Götz Ulrich (CDU) als unverzeihlich bezeichnet. Er betont die Bedeutung dieser Gedenksteine für die Erhaltung der Erinnerungskultur und fordert eine sofortige Wiederherstellung der gestohlenen Exemplare.
Die gestohlenen Stolpersteine sind nicht nur einfache Materialien; sie stehen symbolisch für die Erinnerungen an die Menschen, die während des Holocausts litten. Ulrich hebt hervor, dass jeder Diebstahl solcher Gedenkstücke die Erinnerung an die Gräueltaten der Vergangenheit gefährdet. Pläne für die Ersetzung der Steine sind bereits in Arbeit.
Finanzielle Unterstützung für die neuen Stolpersteine
Um die verlorenen Stolpersteine zu ersetzen, rief Landrat Ulrich zu einem Spendenaufruf auf. Er erklärte, dass die finanzielle Unterstützung für die Neuanfertigung dringend benötigt wird, um den historischen Verlust zu beheben. Zu diesem Zweck wurde bereits ein Spendenkonto eingerichtet. Mehrere Mitglieder des Kreistages, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit, unterstützen den Aufruf, ebenso die Bürgermeisterin von Zeitz, Kathrin Weber.
Die Anschaffung eines neuen Stolpersteins verursacht Kosten von etwa 120 Euro, wie der Initiator der Stolpersteine, der hessische Künstler Gunter Demnig, erläutert. Diese Summe deckt nicht nur die Materialkosten, sondern auch die Organisation und den Transport sowie Beratung und Recherche, die für die Verlegung notwendig sind. Die Bedeutung dieser Gedenksteine verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Geschichte lebendig zu halten und die Erinnerungen an die Verfolgten zu bewahren.
Die Initiative, neue Stolpersteine anzuschaffen, zeigt die Entschlossenheit der Gemeinde, sich gegen das Vergessen einzusetzen. In Zeiten, in denen das Bewusstsein für die Geschichte vielerorts schwindet, ist das Engagement von Politikern und Bürgern umso wichtiger. Das Bedürfnis, den Opfern des Holocaust eine Stimme zu geben und ihre Geschichten im Gedächtnis zu behalten, ist eine Kernaufgabe der heutigen Gesellschaft.
Für weitere Informationen, etwa zur Unterstützung des Spendenaufrufs, bietet die Kreisverwaltung eine Anlaufstelle. Die Aufrechterhaltung der Erinnerungskultur ist eine kollektive Responsibility, und jedes Engagement zählt.