In der Soester Börde hat die Kartoffelernte begonnen, was für viele Landwirte eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringt. Die Ernte hat traditionell das Stoppeln zur Folge, eine Praxis, die darauf abzielt, die nach der Ernte übrig gebliebenen Kartoffeln von den Feldern aufzusammeln. Diese Aktivität hat jedoch eine Debatte unter den Landwirten ausgelöst, da dabei nicht immer klar ist, ob ein Sammeln ohne Erlaubnis gestattet ist.
Traditionell durften während des Krieges Menschen übrig gebliebene Kartoffeln einsammeln, um Bauern zu unterstützen. Heute wird diese Praxis zwar noch praktiziert, doch wird sie immer häufiger ohne vorherige Rücksprache mit den landwirtschaftlichen Betrieben durchgeführt. Burkhard Schröer, der Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Soest, hat dazu geraten, sich vor dem Sammeln mit den Landwirten abzusprechen. Das Werkzeug der heutigen Diskussion ist also der Anstand, der anscheinend oft verloren geht.
Meinungen der Landwirte
Landwirt Wilhelm-Hartwig Schenkel, der seit über 50 Jahren Kartoffeln anbaut, beobachtet mit Besorgnis die wachsende Anzahl an Menschen, die auf seinen Feldern einfach ohne Erlaubnis die übrig gebliebenen Kartoffeln sammeln. „Viele haben den Anstand verloren“, erklärt er. „Da sollte man wenigstens nachfragen, bevor man sammelt“, ergänzt er. Das Stoppeln, so Schenkel, ist ohne die Zustimmung des Eigentümers nicht nur unhöflich, sondern kann auch strafbar sein, da es als Diebstahl gilt.
Er merkt an, dass die übrig gebliebenen Kartoffeln oft ein leichtes Ziel für Sammler sind, da diese teilweise zum Trocknen auf dem Feld liegen bleiben. „Sobald wir mit den Maschinen vom Feld gehen, kommen die ersten, um die Kartoffeln zu sammeln“, zeigt er sich verärgert. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, plant Schenkel, Schilder aufzustellen, die auf ein Betretungsverbot seiner Felder hinweisen.
Einsammeln auf eigenen Bedingungen
Diese unterschiedlichen Ansichten verdeutlichen, wie wichtig es ist, zwischen Tradition und den heutigen Erwartungen an das Miteinander zu navigieren. Die Meinungen der Landwirte variieren erheblich, was die Frage aufwirft, wie der respektvolle Umgang zwischen Sammlern und Landwirten in Zukunft gestaltet werden kann.
Zusammenfassend zeigt sich, dass während einige Landwirte das Sammeln nach Erlaubnis freigeben, andere strikter auf das Eigentum und die private Natur der Felder hinweisen. Die Verhaltensweise der Sammler wird als entscheidender Faktor in dieser Diskussion angesehen. Um die von der Natur gegebenen Ressourcen gerecht zu nutzen und gleichzeitig das Eigentum der Landwirte zu achten, ist gegenseitiger Respekt unabdingbar. Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.wa.de.