Die extremen Wetterbedingungen in den letzten Wochen haben die Arbeitsbedingungen für Dachdecker in Magdeburg erheblich beeinflusst. Angesichts der unerbittlichen Hitze, mit der die etwa 150 Dachdecker konfrontiert sind, stellt sich die Frage nach dem Schutz der Beschäftigten und deren finanzieller Sicherheit.
Gesundheitliche Priorität für Dachdecker
Die Dachdecker in Magdeburg sind einer hohen gesundheitlichen Belastung ausgesetzt. Michél Eggert von der IG BAU Altmark-Börde-Harz hebt hervor, dass die in der Sonne arbeitenden Handwerker oft ihre Gesundheit an erste Stelle setzen müssen. „Wenn die Temperaturen zu hoch steigen, ist es wichtig, die Arbeit auf dem Dach zu unterbrechen. Sicherheit und Gesundheit haben Vorrang“, erklärt Eggert.
Finanzielle Absicherung durch Ausfallgeld
Wesentlich für die finanziellen Belange der Dachdecker ist das sogenannte „Ausfallgeld“. Dieses bekommt jeder Handwerker, wenn er wegen extremer Wetterbedingungen nicht arbeiten kann. Es beträgt 75 % des regulären Stundenlohns und wird von den Sozialkassen des Dachdeckerhandwerks ausgezahlt. Somit bleibt der finanzielle Verlust für die Beschäftigten überschaubar, selbst wenn die Arbeit aufgrund von Hitzepausen oder anderen extremen Wetterverhältnissen unterbrochen wird.
Ein Puffer für unvorhergesehene Ereignisse
Eggert erläutert weiter, dass besonders in den Monaten von April bis November häufige wetterbedingte Ausfälle vorkommen. Bei starker Sommerhitze oder bei wechselhaftem Wetter können Dachdecker bis zu 53 Arbeitsstunden pro Saison ausfallen. Solch ein finanzieller Puffer führt dazu, dass die Branche auch in Krisenzeiten stabil bleibt und die Dachdecker nicht in existenzielle Engpässe geraten.
Ein Teil der modernen Tarifpolitik
Die Vereinbarung über das Ausfallgeld ist ein bedeutender Fortschritt in der Tarifpolitik für das Dachdeckerhandwerk. „Die Arbeit auf dem Dach ist oft wetterabhängig, und mit diesen Vorkehrungen zeigen wir, dass wir die Arbeitsplätze in dieser Branche auch angesichts extremen Wetters stabil halten können“, so Eggert weiter. Diese Regelung ist ein Beispiel, wie Arbeitgeber und Gewerkschaften zusammenarbeiten, um ihre Mitarbeiter zu schützen und zu unterstützen.
Fazit: Ein zukunftssicheres Handwerk
Die Maßnahmen zum Schutz der Dachdecker in Magdeburg könnten als Modell für andere Berufe in ähnlichen witterungsabhängigen Branchen dienen. Mit diesen Initiativen wird nicht nur der Einzelne, sondern auch die gesamte Branche vor den Herausforderungen eines sich verändernden Klimas geschützt. Das Dachdeckerhandwerk entwickelt sich somit weiter und bleibt in der Region nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein sicherer Arbeitsplatz.
– NAG