veröffentlicht am Mittwoch, 14. August 2024
Die gesundheitlichen Herausforderungen für Dachdecker in Magdeburg
Magdeburg. In der aktuellen Hitzewelle sehen sich die Dachdecker in Magdeburg außergewöhnlichen Bedingungen ausgesetzt. Diese rund 150 Fachkräfte arbeiten oft in schweißtreibender Hitze, während sie sich in schwindelerregenden Höhen bewegen, um Dächer zu decken. Michél Eggert, ein Vertreter der Gewerkschaft IG BAU Altmark-Börde-Harz, hebt hervor, wie wichtig es ist, dass die Gesundheit der Arbeiter an erster Stelle steht. „Wenn die Temperaturen extrem steigen, sind auch erfahrene Dachdecker gezwungen, ihre Arbeiten zu unterbrechen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden“, erklärt Eggert.
Protektion von Arbeitnehmern in extremen Wettersituationen
Ein besonders wichtiger Aspekt dieser Branche ist das sogenannte „Ausfallgeld“, das die Dachdecker in Magdeburg während extremen Wetterbedingungen erhalten. Ist es zu heiß für die Arbeit, wird die Lohnzahlung nicht vollständig eingestellt. Stattdessen erhalten die Dachdecker einen Ersatzlohn von rund 75 % ihres regulären Stundenlohns, was ihnen hilft, die finanziellen Einbußen zu begrenzen. Eggert beschreibt dies als „Wetter-Puffer für die Lohntüte“, der dafür sorgt, dass die Profis nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten, wenn sie aufgrund von Hitze oder Sturm nicht arbeiten können.
Ein fließender Übergang zwischen Arbeit und Ausfallzeit
Der Schutz der Dachdecker vor extremen Wetterbedingungen ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Verpflichtung, die sowohl von den Arbeitgebern als auch von der Gewerkschaft anerkannt wird. „Die Vereinbarung zwischen IG BAU und den Arbeitgebern hat es uns ermöglicht, faire Arbeitsbedingungen im Dachdeckerhandwerk zu schaffen“, so Eggert. Dachdecker können im Zeitraum von April bis November bis zu 53 Stunden an Arbeitszeit verlieren, die dennoch durch das Ausfallgeld „aufgefangen“ werden, was die Unsicherheiten, die mit dem Wetter einhergehen, mindert.
Rolle der Sozialkassen im Dachdeckerhandwerk
Ein weiterer Aspekt, der dem Dachdeckerhandwerk Stabilität verleiht, ist die Rolle der Sozialkassen, die zur Auszahlung des Ausfallgeldes beitragen. Die Soka-Dach ist dabei eine zentrale Anlaufstelle, die sicherstellt, dass die Dachdecker auch in schwierigen Zeiten eine finanzielle Entlastung erhalten. Die umfangreiche Rücklage schützt die Arbeiter und trägt dazu bei, dass sie in der Region Magdeburg weiterhin ihren Lebensunterhalt sichern können, ohne in wirtschaftliche Notlage zu geraten, wenn das Wetter nicht mitspielt.
Fazit
Die derzeitige Hitzewelle hat die Bedeutung eines angemessenen finanziellen Schutzes für Dachdecker in Magdeburg besonders hervorgehoben. Durch die Kombination von gesundheitlichem Schutz und finanzieller Sicherheit wird deutlich, dass die Branche nicht nur auf bauliche, sondern auch auf soziale Herausforderungen reagieren muss. Der „Hitzefrei-Service“ und das Ausfallgeld sorgen dafür, dass Dachdecker in schwierigen Zeiten nicht nur arbeiten, sondern auch gesund bleiben können.
– NAG