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Europas erste Lithium-Raffinerie startet in Bitterfeld-Wolfen!

Die erste europäische Lithiumhydroxid-Raffinerie von AMG in Bitterfeld-Wolfen hat offiziell ihren Betrieb aufgenommen und wird damit zur Schlüsselstelle für die nachhaltige Elektromobilität in Deutschland, inklusive 80 neu geschaffenen Arbeitsplätzen und einer jährlichen Produktion, die genug Lithium für Batterien von 500.000 Elektrofahrzeugen liefern kann!

In Bitterfeld-Wolfen, einer Stadt im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt, markiert ein neuer Produktionsstandort einen bedeutenden Schritt für die europäische Elektromobilität. Mit der Inbetriebnahme der ersten Lithiumhydroxid-Raffinerie in Europa hat das Unternehmen AMG am Mittwoch seine Ambitionen zur Sicherung der Rohstoffversorgung für Elektrofahrzeuge unter Beweis gestellt. Unternehmenschef Heinz Schimmelbusch sprach von einem „Game Changer“ für die Branche, die bisher stark von Rohstoffen aus China abhängig war.

AMG hat in den letzten zwei Jahren rund 140 Millionen Euro in dieses Werk investiert und damit etwa 80 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dabei erhielt das Unternehmen eine Förderung in Höhe von fünf Millionen Euro vom Land Sachsen-Anhalt. Die Raffinerie wird in der Lage sein, in der ersten Ausbaustufe jährlich 20.000 Tonnen Lithiumhydroxid zu produzieren. Um dies zu veranschaulichen, erklärte Stefan Scherer, Geschäftsführer von AMG Lithium, dass diese Menge ausreicht, um die Batterien für etwa 500.000 Elektrofahrzeuge herzustellen.

Strategische Bedeutung für die Rohstoffversorgung

Das Lithium, das in Bitterfeld-Wolfen verarbeitet wird, stammt aus der Mibra-Mine in Brasilien. Bisher wurde das Rohmaterial vollständig in China verarbeitet, doch Schimmelbusch kündigte an, dass nun eine eigene Wertschöpfungskette in Europa aufgebaut werden soll. „Wir haben die nötige Erfahrung, um dies erfolgreich umzusetzen“, so der Manager, der zuvor den großen Rohstoffkonzern Metallgesellschaft leitete.

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Mit der neuen Raffinerie will AMG nicht nur die lokale Industrie unterstützen, sondern auch einen Beitrag zur Energiewende leisten. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff lobte den Fortschritt und sah die Raffinerie als Teil der Strategie, Sachsen-Anhalt als attraktiven Standort für Investoren zu positionieren. „Das ist ein echter Gewinn für den Industriestandort“, erklärte er.

Die Nachfrage nach Lithiumhydroxid wird in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen. Der europäische Markt für diesen Rohstoff soll bis 2026 auf 100.000 Tonnen wachsen, da die Autoindustrie und Hersteller von stationären Stromspeichern immer mehr auf die Nutzung von Lithium-Ionen-Batterien setzen. bereits 15.000 Tonnen Lithiumhydroxid seien vor Abschluss der Produktionsaufnahme verkauft worden, was auf einen positiven Markttrend schließen lässt.

Zurück zur Quelle: Minen in der Pipeline

AMG plant zudem, die Lithiumproduktion noch weiter auszubauen, indem man auch in anderen Regionen wie dem Erzgebirge und Portugal nach Rohstoffen sucht. Ein weiteres großes Projekt ist der Bau eines Lithium-Konverters in Brasilien, das mit einer Investition von 300 Millionen Euro verbunden ist. Schimmelbusch stellte fest, dass diese neuen Initiativen eine „brasilianisch-europäische Autobahn in der Lithium-Produktion“ ermöglichen sollen, was die Rohstoffsicherheit für Europa verbessern könnte.

Obwohl die Herausforderungen, die Qualität und Menge des produzierten Lithiumhydroxids zu gewährleisten, nicht unbedeutend sind, bleibt Scherer optimistisch: „Wir glauben, dass die Chancen groß sind, den europäischen Markt mit hochwertigem Lithium zu beliefern.“ Das modulare Design des Werks in Bitterfeld-Wolfen schafft zudem Raum für zukünftige Erweiterungen, die eine Produktion von bis zu 100.000 Tonnen pro Jahr ermöglichen.

Die Entwicklung in Bitterfeld-Wolfen könnte weitere europäische Regionen anziehen, die ebenfalls in den Lithium-Markt eintreten möchten. Der Bezug auf lokale Ressourcen und die Schaffung einer vollständigen Wertschöpfungskette ist für viele Unternehmen essenziell, um den Herausforderungen der globalen Märkte zu begegnen und die Abhängigkeit von ausländischen Rohstofflieferanten zu verringern. Mehr dazu auf www.mz.de.

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