Die Zukunft der Bliestalbahn steht auf der Kippe! Eine neue Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass die geplante Reaktivierung der Bahnstrecke von Homburg nach Zweibrücken alles andere als das ist, was viele erhofft hatten. Statt einer Rückkehr zur alten Trasse erwartet uns eine teure und kaum verwandte „neue“ Bliestalbahn, die mit der Geschichte der alten Strecke wenig gemein hat.
Die alte Bliestalbahn, die einst vom Zweibrücker Hauptbahnhof über Einöd, Bierbach und Blieskastel bis nach Saargemünd führte, wurde 1997 stillgelegt und in einen Radweg umgewandelt. Im Januar wurde bekannt, dass das Land mehrere Bahnstrecken im Saarland reaktivieren möchte, darunter auch die Bliestalbahn. Die nun vorliegende Studie zeigt jedoch, dass die geplante Strecke nur noch den Namen der alten Bahn trägt. Ein neuer Bahnhof in Schwarzenacker soll entstehen, von dem aus eine neue Schiene zur bestehenden Verbindung zwischen Zweibrücken und Saarbrücken führen könnte. Doch Blieskastel bleibt ohne neuen Bahnhof, und der beliebte Bliestalradweg bleibt unangetastet.
Hohe Kosten und wenig Nutzen
Die Studie hat auch die Bliestalbahn im Vergleich zu anderen Bahnstrecken wie der Rossel- und Bisttalbahn sowie der Primstalbahn bewertet. Das Ergebnis? Ein miserables Kosten-Nutzen-Verhältnis! Die Gesamtkosten für die „neue“ Bliestalbahn belaufen sich auf satte 16,4 Millionen Euro, und zusätzliche Haltepunkte sind nicht vorgesehen. Die Dörfer im Bliesgau werden weiterhin vom Bahnnetz abgeschnitten bleiben. Stattdessen sollen mehr Züge zwischen Saarbrücken und Pirmasens verkehren, was die Situation für die Anwohner nicht wirklich verbessert.
Im Blieskasteler Rathaus war man von Anfang an skeptisch. Rathaussprecher Uwe Brengel äußerte Bedenken, dass eine neue Strecke tatsächlich gebaut wird. Auch die Sprecherin des Saarpfalz-Kreises, Sandra Brettar, warnte vor den enormen Kosten und betonte die Wichtigkeit einer zügigen Reaktivierung der Strecke Homburg-Zweibrücken. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen in den kommenden Wochen den Kommunen vorgestellt werden, doch die Zweifel an der Realisierbarkeit der „neuen“ Bliestalbahn bleiben groß.