In einer spannenden Veranstaltungsreihe im Stadtarchiv Saarbrücken werden die komplexen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich beleuchtet. Am Dienstag, dem 15. Oktober, wird Éric Lung, der Direktor des Archivs des Départements Moselle in Metz, einen Vortrag über die bewegte Geschichte seiner Heimatstadt halten. Dieser Vortrag, der in deutscher Sprache gehalten wird, führt die Zuhörer durch die turbulente Zeit zwischen der Französischen Revolution von 1789 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Diese Periode war entscheidend für die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen und hat die Grenzregion bis heute geprägt.
Metz, einst eine blühende Metropole während des Mittelalters, nahm im Laufe der Jahrhunderte eine andere Gestalt an. Durch die zahlreichen Konflikte, besonders im Rahmen der Kriege von 1870/71, 1914/1918 und 1939/45, geriet die Stadt immer mehr in den Schatten des preußisch-deutschen Einflusses, was zu einem Rückgang ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung führte. Mit der Abtrennung von Frankreich im Jahr 1871 und der anschließenden Eingliederung in das Reichsland Elsass-Lothringen erlebte Metz eine wechselvolle Geschichte, die sie zum Symbol für die feindlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern machte.
Eintritt frei und hohe Relevanz
Besonders die brutale Germanisierungspolitik ab 1940 hinterließ Spuren im kollektiven Gedächtnis der Region und der Bevölkerung. Éric Lung wird auf diese tiefgehenden und schmerzhaften Veränderungen eingehen und aufzeigen, wie die geschichtlichen Ereignisse nicht nur Metz, sondern auch die gesamte Grenzregion nachhaltig geprägt haben.
Die Veranstaltungen finden jeweils um 18.15 Uhr im Stadtarchiv in der Deutschherrnstraße 1 statt. Der Eintritt ist frei, was die Möglichkeit erhöht, dass Interessierte und Geschichtsbegeisterte an diesen informativen Abenden teilnehmen können. Damit wird ein weiterer Schritt unternommen, um das Verständnis für die Geschichte und die Entwicklung der Städte und Regionen Europas zu fördern. Es sind spannende Einblicke in die Vergangenheit zu erwarten, die auch die Gegenwart betreffen.
Die Vorträge bieten nicht nur eine Möglichkeit zur Wissensvertiefung, sondern auch zur Reflexion über die vielschichtigen Verbindungen innerhalb Europas und die Relevanz historischer Ereignisse in der heutigen Zeit. Für weitere Informationen wird auf den Bericht auf www.sol.de verwiesen.
Details zur Meldung