In Saarbrücken steht eine bedeutende Veränderung der Grundsteuer B bevor. Ab dem Jahreswechsel wird der Hebesatz von aktuell 520 Prozent auf 611 Prozent angehoben. Diese Entscheidung wurde am Dienstag vom Stadtrat getroffen und ist eine Antwort auf die Mindereinnahmen, die durch die Neubewertung der Grundstücke infolge der Grundsteuerreform verursacht wurden.
Besonders auffällig ist, dass Saarbrücken zu den wenigen Städten im Saarland gehört, in denen die Gesamtbewertung der etwa 67.000 Grundstücke nach dem neuen Recht niedriger ist als zuvor. Wie die Vorlage für die Ratssitzung zeigt, wurden insbesondere gewerbliche Immobilien deutlicher abgewertet – deren Werte liegen nun rund 20 Prozent unter den vorherigen Schätzungen. Bei Wohnimmobilien zeigt sich lediglich eine Differenz von etwa drei Prozent.
Erstaunliche Berechnung der neuen Steuerlast
Die neuen Bescheide für die Grundstückseigentümer lassen zwar noch auf sich warten, doch das Finanzamt hat bereits die neuen Grundsteuerwerte und deren jeweiligen Messbeträge übermittelt. Im Saarland beträgt der Grundsteuermessbetrag für Wohngebäude 0,34 Promille des Grundsteuerwertes. Der nächste Schritt in der Berechnung der Steuer besteht darin, den aktuellen Hebesatz anzuwenden – in Saarbrücken wird dies nun 611 Prozent betragen.
Die einfache Rechnung, um die zukünftige Grundsteuer zu ermitteln, lautet:
- Grundsteuerwert x 0,00034 = Grundsteuermessbetrag
- Grundsteuermessbetrag x 6,11 = neue jährliche Grundsteuer
Ein konkretes Beispiel verdeutlicht dies: Ein Haus in Saarbrücken, dessen aktueller Wert auf 350.000 Euro geschätzt wird, wird wie folgt besteuert:
- 350.000 Euro x 0,00034 = 119 Euro (Messbetrag)
- 119 Euro x 6,11 = 727,09 Euro (neue Grundsteuer)
Damit muss der Eigentümer für sein 350.000 Euro teures Haus künftig 727,09 Euro jährlich an Grundsteuer entrichten. Ein merklicher Anstieg.
Ein Anstieg der Belastungen für die Bürger
Diese Reform und die daraus resultierenden Anpassungen sind besonders für die Eigentümer von bedeutendem Interesse, da sich die finanziellen Auswirkungen unmittelbar auf ihre Budgets auswirken werden. Mehr Informationen zu diesen Entwicklungen können in einem aktuellen Artikel bei www.sr.de nachgelesen werden.
