Die Situation um den insolventen Sprungski-Hersteller S.K.I. in Floh-Seligenthal im Kreis Schmalkalden-Meiningen hat sich erheblich verschärft. Nach monatelanger Suche nach einem neuen Sponsor steht das Unternehmen nun wohl vor der endgültigen Schließung. Geschäftsführer Georg Reichart äußerte, dass die Verhandlungen mit potenziellen Investoren bisher erfolglos waren, was die Hoffnungen auf eine Fortsetzung der Produktion stark verringert.
Die Insolvenz wurde ausgelöst durch die Kündigung des langjährigen Hauptsponsors Invia Flights Germany, der die Marke "fluege.de" betrieben hat. Diese Kündigung war fristgerecht erfolgt, jedoch stellte sie für S.K.I. einen erheblichen Rückschlag dar. Das Logo war zentral für das Marketing des Unternehmens, da die Skispringer, ausgestattet mit Materialien aus Floh-Seligenthal, bedeutende mediale Reichweite generierten.
Hintergründe der Insolvenz
Reichart erklärte, dass die Abhängigkeit von Sponsorenfinanzierung das Geschäftsmodell von S.K.I. stark belastete. Die speziellen Sprungski, die jeweils bis zu 1.000 Euro kosten, konnten ohne die finanzielle Unterstützung nicht weiterproduziert werden. Im Rahmen der Insolvenz fanden Gespräche unter anderem mit dem polnischen Energiekonzern Orlen statt, doch auch hier kam es letztlich nicht zu einer Einigung.
Ein weiteres Gespräch führte zu Unternehmer Peter Riedel, der ebenfalls Interesse an einer Beteiligung bekundet hatte. Trotz seines Angebots, welches die vollständige Übernahme der Mitarbeiter und Produktionsmaschinen umfasste, kam es zu keiner Einigung, da der Insolvenzverwalter nicht auf das Angebot reagierte. Riedel entschied sich schließlich, sein Rückzug zu erklären und die Verhandlungen zu beenden.
Folgen für den Sport
Der Wegfall der traditionsreichen Marke S.K.I. würde einen erheblichen Verlust für den Deutschen Skiverband (DSV) darstellen. Dieser Verband hat die Produkte des Unternehmens nicht nur für seine Top-Athleten, sondern auch für viele Nachwuchssportler genutzt. Trotz verschiedener Überlegungen zur Unterstützung des Unternehmens sind die Bemühungen des DSV ebenfalls gescheitert.
Der DSV äußerte in einer Anfrage von MDR THÜRINGEN, dass sie die Marke S.K.I. als zuverlässigen und etablierten Ausrüster schätzen, der Athleten von der Jugend bis zum Weltcup beliefert hat. Viele deutsche Sportler, die mit S.K.I. ausgestattet waren, haben bei internationalen Wettkämpfen Erfolge gefeiert. Die Möglichkeit einer Fortführung der Unternehmensaktivitäten bleibt ungewiss, was alle Beteiligten vor neue Herausforderungen stellt.
Wie die Entwicklungen um S.K.I. weiter verlaufen, bleibt abzuwarten, während das Unternehmen sich in einer kritischen Lage befindet, die sowohl für die Mitarbeiter als auch die Athleten von weitreichender Bedeutung ist. Detaillierte Informationen zu dieser komplexen Situation sind im Artikel auf www.tagesschau.de zu finden.
MDR (flog, ost)
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