Der traditionsreiche Porzellanhersteller Rosenthal steht am Abgrund und kämpft um seine Zukunft. In einer angespannten Situation, die bereits zu einem Stellenabbau führen könnte, verhandelt die Unternehmensführung aktuell mit der Gewerkschaft IG BCE. Wie ZVW berichtete, plant Rosenthal eine Neuausrichtung seiner Produktionsstandorte in Oberfranken. Anstelle von zwei Fabriken soll nur eine Produktionsstätte erhalten bleiben, die zudem in kleinerem Umfang produzieren wird. Wo genau die verbleibende Fabrik sein wird, ist jedoch noch unklar.
Rosenthal kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, wurde 1879 gegründet und stand für hochwertige Porzellanprodukte und innovatives Design. Doch der Druck aus der globalen Konkurrenz und ein verändertes Konsumverhalten haben dem Unternehmen stark zu schaffen gemacht. Laut BR haben sich die Verkaufszahlen in den letzten Jahren um rund 30 Prozent verringert, was zu einem dringenden Handlungsbedarf führt. Trotz der Herausforderungen zeigt sich das Unternehmen optimistisch, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen zu können, auch wenn dafür Einsparungen in der Struktur und stellenbedingt nötig sein werden.
Die beiden Produktionsstätten in Selb und Speichersdorf sind aktuell die letzten Bastionen des Unternehmens in Deutschland. Selb ist bekannt für die Fertigung großer Porzellanstücke im Premiumsegment, während in Speichersdorf hauptsächlich Flachware, wie Teller, hergestellt wird. Am Ende des Jahres 2024 sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein, mit einer finalen Entscheidung zur künftigen Ausrichtung des Unternehmens, die für Ende Januar 2025 geplant ist.