Im Fußballkreis Göttingen-Osterode gibt es einen alarmierenden Mangel an Schiedsrichtern, der nicht ignoriert werden kann. Die Situation ist so ernst geworden, dass Christian Rahlfs, der Kreisschiedsrichter-Obmann, sogar befürchtet, dass kommende Ligaspiele nicht mehr ausreichend mit offiziellen Unparteiischen besetzt werden können. Seit der Fusion des Fußballkreises im Jahr 2013 ist die Anzahl der Schiedsrichter um über 25 Prozent gesunken – von einst 300 auf nur noch 218. Dies entspricht einer dramatischen Reduktion von 27 Prozent, wie HNA.de berichtet.
Gleichzeitig hat eine neue Gruppe von 22 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern erfolgreich an einem Anwärterlehrgang des NFV-Kreises Göttingen-Osterode teilgenommen, um die drohenden Lücken zu schließen. Unter der Leitung von Nadine Rahlfs und Patrick Gattermann bearbeiteten die Teilnehmer in Duderstadt grundlegende Themen wie die Abseitsregel und Freistöße. Besonders beeindruckend war die Leistung von Tayo Arndt, der alle 30 Regelfragen in nur acht Minuten fehlerfrei beantwortete, wie das Göttinger Tageblatt meldet.
Kritische Lage für die Zukunft
Die Zahl der aktiven Schiedsrichter sinkt zwar, doch der Bedarf bleibt bestehen. In der Hinrunde der Saison blieben bereits rund zehn Spiele ohne Schiedsrichterbesetzung. Rahlfs weist darauf hin, dass die aktuelle Situation als "Ausnahmezustand" bezeichnet werden kann, da einige Unparteiische an einem Wochenende bis zu vier Spiele leiten mussten. Zudem gibt es eine Belastung auf Bezirksebene, wo teilweise kein Schiedsrichter zur Verfügung stand. Rahlfs betont auch, dass das ehrenamtliche Engagement der Schiedsrichter gewürdigt werden sollte, da viele neue Anwärter Schwierigkeiten haben, mit der Kritik von Spielern und Zuschauern umzugehen.
In der Hoffnung, diese besorgniserregende Entwicklung umzukehren, wird von den Vereinen eine aktivere Unterstützung der Schiedsrichter gefordert. Gerade in einer Zeit, in der die Schiedsrichterzahlen zurückgehen und die Erfahrungen während der Pandemie das Engagement beeinflusst haben, bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in der Rückrunde entwickeln wird.