Nach einer dramatischen Not-OP, bei der dem 66-jährigen Peter Dickdarm, Galle und Blinddarm entfernt wurden, musste er sich mit einer ernsten Komplikation auseinandersetzen: einem Narbenbruch. Der Patient beschreibt seine Situation so: "Ich habe ausgeschaut, als wäre ich im 9. Monat schwanger." Bei einer Hernie, die in 15 bis 30 Prozent der Fälle nach Bauchoperationen auftritt, treten Teile des Bauchinhalt durch die Narbe und bilden eine auffällige Beule. Im Fall von Peter war diese Lücke so groß, dass sie 20 Zentimeter betrug und als "monströse Hernie" bezeichnet wird, während eine durchschnittliche Hernie etwa 5 cm misst. Das medizinische Team in der Klinik Donaustadt entschied sich, einen innovativen minimalinvasiven Eingriff durchzuführen, um die Risiken eines großen chirurgischen Eingriffs zu vermeiden. Der Chirurg Viktor Frieders-Justin erklärt: "Das bringt gewisse Risiken, einen längeren Krankenhausaufenthalt und deutliche Schmerzen mit sich," erklärt er.
Innovative OP-Techniken
Das Behandlungsteam um Dr. Benjamin Glaser kombinierte zwei neuartige Verfahren: Zuerst wurde Botox in die seitliche Bauchwandmuskulatur injiziert, wodurch die Bauchdecke weicher wurde. Anschließend kamen modernste roboter-assistierte Operationstechniken zum Einsatz. Durch diesen Ansatz konnten die Ärzte die Anzahl der Schnitte minimieren, was das Risiko von Wundinfektionen erheblich verringert. Peter befürchtete lange Krankenhausaufenthalte und starke Schmerzen, doch er war nach nur drei Tagen wieder zu Hause und konnte weiterhin seinen Hobbys, dem Surfen und Motorradfahren, nachgehen. Dies zeigt, wie fortschrittliche Verfahren nicht nur die Chirurgie revolutionieren, sondern auch die Genesung der Patienten enorm verbessern können.
In Deutschland hat sich das Klinikum Bielefeld auf die Behandlung von Bauchwand- und Zwerchfellbrüchen spezialisiert. Verschiedene Arten von Hernien, inklusive Nabel- und Leistenbrüchen, gehören hier zum täglichen operativen Alltag. Das Team hat besondere Expertise in der Behandlung großer komplexer Defekte der Bauchwand und ist nach den Standards der Deutschen Herniengesellschaft zertifiziert. Dort wird großen Wert auf individuelle Versorgungskonzepte gelegt, sowie auf die Einhaltung nationaler und internationaler Therapieempfehlungen. Professor Dr. med. Marcel Binnebösel, Direktor der Universitätsklinik, und Dr. med. Jens-Peter Strähnz, Leiter des Bauchdecken- und Hernienzentrums, versichern eine hohe Behandlungsqualität und eine umfassende Betreuung der Patienten.
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