Zweibrücken

Streik bei Tadano in Zweibrücken: Mitarbeiter kämpfen um ihre Zukunft

Am Donnerstagmorgen um 4:30 Uhr beginnt in den Tadano-Werken in Zweibrücken ein unbefristeter Streik, in dem sich 95,95 Prozent der IG Metall-Mitglieder gegen die Werksschließungs- und Entlassungspläne der Geschäftsführung zur Wehr setzen, während die Unternehmensleitung die Proteste als unverantwortlich bezeichnet und die finanzielle Lage der Firma betont.

Der Konflikt zwischen den Beschäftigten von Tadano in Zweibrücken und der Unternehmensführung hat eine dramatische Wendung genommen. Ab Donnerstagmorgen, 4.30 Uhr, treten die Mitarbeiter in den beiden Werken des Kranherstellers in den unbefristeten Streik. Über 95 Prozent der an der Urabstimmung teilnehmenden IG Metall-Mitglieder haben ihre Zustimmung für diesen Schritt gegeben, um gegen die angekündigten Werksschließungen und Entlassungen zu protestieren.

Mit dieser Entscheidung wollen die Mitarbeiter ein Zeichen setzen. Die Urabstimmung, die an Dienstag und Mittwoch stattfand, ist ein bedeutender Schritt für die Belegschaft, denn sie haben sich gegen die Pläne der Geschäftsführung ausgesprochen, die über 400 Arbeitsplätze in Gefahr bringen würden. Unter den an dieser Abstimmung beteiligten Beschäftigten sind fast 90 Prozent Mitglied der IG Metall, und damit war das Quorum von 75 Prozent für den Streik von Anfang an gesichert.

Proteste und Solidarisierungsaktionen

Salvatore Vicari, der Bevollmächtigte der IG Metall, hat angekündigt, dass es am Donnerstag Protestzüge durch die Innenstadt geben wird. Außerdem wird ein Streikbüro im ehemaligen City-Outlet eingerichtet, in dem sich die Streikenden eintragen können, um finanzielle Unterstützung für entgangenen Lohn zu beantragen. Diese Mobilisierung zeigt die Entschlossenheit der Mitarbeiter, für ihre Rechte und ihre Arbeitsplätze einzustehen.

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Die Reaktion der Geschäftsführung fiel verheerend aus. Sie bezeichnet den Streik angesichts der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens als „unverantwortlich“ und befürchtet, dass dieser weitere finanzielle Probleme für Tadano Demag GmbH mit sich bringen könnte. Zudem wird die Abwesenheit der Unternehmensführung während der Betriebsversammlung als negativ wahrgenommen. Diese Versammlung hätte die Gelegenheit geboten, die aktuelle wirtschaftliche Situation offen zu diskutieren, was jedoch nicht stattfand.

Geforderte Klarheit über Entlassungen

Kenichi Sawada, der Europa-Chef von Tadano, äußerte vor kurzem, dass die Zahl der geplanten Entlassungen möglicherweise von 400 auf 300 reduziert werden könnte. Diese Meldung wurde von vielen Mitarbeitern skeptisch betrachtet. Betriebsratsvorsitzender Eduard Glass bezeichnete die Reduzierung als „wundersam“ und wies darauf hin, dass viele Kündigungen bereits erfolgt seien, was die neue Zahl einfach erklärt. Glass betont, dass die Mitarbeiter fest entschlossen seien, um ihre Arbeitsplätze zu kämpfen und dass die Geschäftsführung ihre Verantwortung nicht abgeben solle.

Der Betriebsrat steht in dieser Situation stark unter Druck. Ohne die Unterstützung der IG Metall wäre es ihnen nicht möglich gewesen, den unbefristeten Streik zu initiieren. Glass appelliert an die Verantwortlichen im Unternehmen, ihre Strategie zu überdenken und gemeinsam mit den motivierten Mitarbeitern Lösungen zu finden, um das Werk zu stärken. Er kritisiert auch die Managementebene, die seiner Meinung nach in den letzten Jahren versagt hat, den Standort in Zweibrücken voranzubringen.

Ein Gewerkschaftsmitglied äußerte, dass der aktuelle Dialog mit der Geschäftsführung im Gegensatz zu früheren Erfahrungen, etwa aus der Zeit in der Bergbaukrise, nicht auf Augenhöhe stattfindet. Die Transparenz, die früher selbstverständlich war, fehlt heute, was das Vertrauen in die Unternehmensführung erheblich strapaziert.

Die Situation bei Tadano in Zweibrücken bleibt angespannt, und der unbefristete Streik könnte erhebliche rechtliche und wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Da keine schnelle Lösung in Sicht ist, bleibt abzuwarten, wie sich der Konflikt weiter entwickeln wird und welche Maßnahmen die Geschäftsführung ergreifen wird, um auf die Forderungen der Mitarbeiter einzugehen.

– NAG

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