In den letzten Jahren ist die Fähigkeit zu schwimmen bei vielen Grundschulkindern stark gesunken. Die alarmierenden Zahlen zeigen, dass bereits die Hälfte aller Kinder in dieser Altersgruppe nicht oder nur unsicher schwimmen kann. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Freundeskreis des Zweibrücker Freibades eine Initiative ins Leben gerufen. Mit dem Motto „Schwimmen lernen“ wird der diesjährige Tag des Freibades am Samstag, den 24. August, von 12 bis 18 Uhr zum besonderen Ereignis für große und kleine Wasserratten.
An diesem Tag können die Teilnehmer das begehrte Seepferdchen-Schwimmabzeichen erwerben, das aus mehreren Herausforderungen besteht. Dazu gehört ein Sprung vom Beckenrand, das Schwimmen über 25 Meter und das Bergen eines Rings aus schulterhohem Wasser. Zudem müssen die angehenden Schwimmer die Baderegeln kennen; Informationen dazu sind auf kindgerechten Flyern bereitgestellt. Die Sparkasse Südwestpfalz unterstützt die Aktion, sodass die Teilnahme für Kinder kostenlos ist. Bei erfolgreichem Bestehen erwartet die jungen Teilnehmer eine kleine Stärkung am Kiosk des Freibades.
Ein Ereignis für alle
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene haben die Möglichkeit, sich das Seepferdchen abzulegen. „Diese Idee entstand, als kürzlich eine Gruppe älterer Damen aus Homburg im Freibad das Abzeichen ablegen wollte“, erklärt Karin Ipser, die Vorsitzende des Freundeskreises. Die Werbeaktionen für den Tag wurden bereits Anfang Juni gestartet. Durch Besuche in Kindergärten und Grundschulen sowie durch eine Kampagne in den sozialen Medien wollte der Freundeskreis möglichst viele Kinder für das Schwimmen begeistern. Die Verantwortlichen mussten auch ehrenamtliche Helfer finden, die beim Event mitwirken können. Das Abnehmen des Abzeichens dürfen ausschließlich Personen mit bestimmten Qualifikationen, wie Sportlehrer oder Fachangestellte für Bäderbetriebe.
Karin Ipser betont, wie wichtig es ist, dass Kinder sich bewegen und nicht vor Bildschirmen sitzen. Der Freundeskreis sieht im Freibad einen Ort, der Tradition und gesundheitsfördernde Aktivitäten vereint. „Wir müssen den Bewegungsmangel in der Gesellschaft bekämpfen“, fügt sie hinzu. Die Verantwortlichen hoffen auf eine zahlreiche Teilnahme und beten dabei für gutes Wetter am Samstag. Die Sichtbarkeit des Freibades steht ebenfalls auf der Agenda, da es laut Ipser nicht optimal beschildert ist und Besucher möglicherweise Schwierigkeiten haben, es zu finden.
Das Freibad als kulturelles Erbe
Der Freundeskreis möchte mit diesem Tag den Bürgern von Zweibrücken zeigen, welches Kleinod sie in ihrer Stadt haben. „Wir warten alle gespannt auf die Vorstellung des Sanierungskonzeptes“, sagt Ipser weiter. Betreiber und Politiker haben versichert, dass das Freibad erhalten bleibt, was für die Gemeinschaft von großer Bedeutung ist. Das Schwimmbad hat nicht nur einen Erholungswert, es ist ein Ort des Zusammenkommens und des Lernens.
Eine Anmeldung ist für das Seepferdchen nicht erforderlich; einfach ins Freibad Zweibrücken kommen (Eintritt Erwachsene 3,50 Euro, Kinder ab vier Jahren 2,50 Euro) und ab 12 Uhr am Pavillon des Freundeskreises anmelden. Kontakt: erschliessmichneu@mailbox.org oder via Facebook: Freundeskreis Zweibrücker Freibad „Schließ“.
Die künftige Schwimmkultur in Zweibrücken könnte entscheidend von solch engagierten Initiativen abhängen, die nicht nur für Sicherheit im Wasser sorgen, sondern auch den gemeinschaftlichen Zusammenhalt stärken.
Die sinkenden Schwimmfähigkeiten bei Kindern sind ein besorgniserregendes Phänomen, das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zunehmende Aufmerksamkeit erfordert. Laut der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) konnten im Jahr 2021 etwa 60 Prozent der Grundschüler nicht sicher schwimmen. Diese Tatsache hat relevant gesellschaftliche und gesundheitliche Implikationen, da Schwimmen nicht nur eine wichtige Fertigkeit für die persönliche Sicherheit ist, sondern auch eine grundlegende Voraussetzung zur Teilnahme an vielen Freizeitaktivitäten und Sportarten.
Der Freundeskreis des Zweibrücker Freibades trägt mit seiner Initiative zur Förderung der Schwimmfähigkeiten von Kindern und Erwachsenen bei. Die Aktion „Schwimmen lernen“, gekoppelt mit der Verleihung des Seepferdchen-Abzeichens, ist ein konkreter Schritt zur Behebung des Problems. Indem Kinder und Erwachsene die Möglichkeit erhalten, Schwimmen zu lernen und sofort eine Rückmeldung in Form eines Abzeichens zu bekommen, wird die Motivation gesteigert, an Wassersportarten aktiv teilzunehmen.
Gesundheitliche Vorteile des Schwimmens
Schwimmen bietet nicht nur eine Möglichkeit zur Sicherheit im Wasser, sondern hat auch umfassende gesundheitliche Vorteile. Es stärkt die Muskulatur, verbessert die Ausdauer und ist gelenkschonend. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird empfohlen, dass Kinder mindestens 60 Minuten körperliche Aktivität pro Tag haben, und Schwimmen ist eine ausgezeichnete Option dafür. Zudem fördert es die soziale Interaktion, beispielsweise durch das gemeinsame Training oder die Teilnahme an Wettkämpfen, was für die kindliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist.
Darüber hinaus kann das Lernen von Schwimmfähigkeiten ebenfalls dazu beitragen, das Selbstbewusstsein von Kindern zu stärken. Den Umgang mit Wasser zu erlernen, bedeutet, auch Lebenskompetenzen wie Verantwortung und Resilienz zu entwickeln. Diese Fähigkeiten sind nicht nur im Wasser wichtig, sondern tragen auch zu einem gesunden, aktiven Lebensstil bei.
Die Rolle von Gemeinschaftsinitiativen
Die Gemeinschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Schwimmens. Verschiedene Initiativen werden in vielen Städten ins Leben gerufen, um den Zugang zu Schwimmkursen zu erweitern. Organisationen wie die DLRG oder die Wasserwacht bieten regelmäßig Schwimmkurse an, die oft durch lokale Sponsoren und Kooperationen finanziert werden. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass die Gemeinschaft zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass alle Kinder und Erwachsenen die Möglichkeit haben, Schwimmen zu lernen.
Zusätzlich zu den Freibadaktionen sind Schulen und Schulen für Schwimmen ebenfalls wichtige Akteure. Viele Schulen integrieren Schwimmunterricht bereits fest in ihren Lehrplan, während andere Vereine Schwimmprogramme anbieten, um sicherzustellen, dass Kinder die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Die Bündelung dieser Ressourcen ist entscheidend, um langfristige Lösungen für die sinkenden Schwimmfähigkeiten der Kinder zu finden.
– NAG