Zweibrücken

Bechhofen im Wandel: Leben, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Das Sommercafé der RHEINPFALZ in Bechhofen brachte trotz personeller Herausforderungen und Absagen bei traditionellen Festen die Dorfgemeinschaft zusammen, um über lokale Themen und die Zukunft des Dorflebens zu diskutieren.

In Bechhofen, einer charmanten Gemeinde in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, fanden kürzlich die letzten Veranstaltungen im Rahmen des Sommercafés der RHEINPFALZ statt. Der Dorfplatz im Herzen von Bechhofen wurde dabei zur Bühne für anregende Gespräche und einen lebhaften Austausch über aktuelle Themen und Herausforderungen, mit denen die Dorfgemeinschaft konfrontiert ist. Von der Absage eines traditionellen Weinfestes bis hin zu persönlichen Anekdoten über das Leben im Ort wurde hier ein breites Spektrum an Meinungen und Geschichten geboten.

Zentraler Punkt der Diskussion war der Personalmangel, der in vielen Bereichen merklich zu spüren ist. Wolfgang Agne, ein engagiertes Mitglied der CDU und seit zwei Jahrzehnten im Gemeinderat aktiv, gab zu verstehen, dass dieses Problem sogar die Absage des diesjährigen Weinfestes nach sich zog. „Es ist schwierig, genug Helfer zu mobilisieren. In der Vergangenheit waren stets zehn bis zwölf Personen notwendig, um solch ein Fest auszurichten“, erklärte Agne, der für das nächste Jahr jedoch wieder Optimismus verspürt.

Personalmangel und seine Auswirkungen

Auch die Apothekerin Ivonne Matheis äußerte sich besorgt über die Folgen des Personalmangels, der dazu führte, dass die Von-Sickingen-Apotheke in Bechhofen schließen musste. „Der Kostendruck und der Mangel an Fachkräften sind einfach erdrückend“, schilderte sie die Herausforderungen, mit denen die Branche zu kämpfen hat. Der Rückblick auf ihre 20 Jahre als Chefin der Apotheke zeigt, wie wichtig solche Einrichtungen für die lokale Gemeinschaft sind. Ihre Tochter betreibt nun eine Apotheke in Landstuhl, was dem Bechhofer Publikum eine wichtige Anlaufstelle entzieht.

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Paul Sefrin, der Ortsbürgermeister, wird ebenfalls mit diesen Schwierigkeiten konfrontiert. In Gesprächen beim Sommercafé wurde deutlich, dass es für die Organisation von Dorffesten oder Weihnachtsmärkten zunehmend schwerer wird, Freiwillige zu finden. „Früher hatten wir doppelt so viele Helfer und konnten Feste über zwei Tage hinweg feiern. Jetzt sind wir froh, wenn wir für einen Tag genügend Unterstützung finden“, sagte Sefrin. Er hob hervor, dass die Schaffung eines neuen Dorfgemeinschaftshauses nutzlos wäre, wenn nicht genügend Menschen da sind, um es mit Leben zu füllen.

Doch der Ortsbürgermeister zeigt Initiative, indem er wichtige Projekte anpackt, wie das Straßenausbauprogramm und die zukünftige Gestaltung der Kita. „Wir haben einen Container für die Kita aufgestellt, um vorübergehend Platz zu schaffen. Langfristig müssen wir jedoch klären, wie wir die Anforderungen für Schüler und Kita-Kinder unter einen Hut bekommen können“, erklärte Sefrin weiter.

Die Freude auf Veranstaltungen wie die Kerb in Martinshöhe bleibt zwar, aber dennoch spürt man wie die Gemeinschaft an Herausforderungen wächst und es dringend an Unterstützung fehlt. Die positive Energie von Dorfbewohnern wie Angelika Küttner, die nach der Kommunalwahl eine eigene Putzaktion für die verschmutzten Straßenschilder initiierte, zeigt, dass es immer noch ein starkes Gemeinschaftsgefühl gibt, auch wenn die Aufgaben nicht weniger werden.

Eine treibende Kraft in der Gemeinde ist der Verein „Wir in Bechhofen“. Mit der wandernden, bunten Bank laden die Mitglieder dazu ein, Geselligkeit und Gemeinschaft zu fördern. Bei ihrem letzten Treffen berichteten sie von einer großen Beteiligung und haben spannende Aktivitäten für die kommenden Monate geplant, darunter Kürbisschnitzen und eine Garagenweihnacht. „Wir wollen den Menschen in Bechhofen die Möglichkeit geben, sich zu treffen und gemeinsam mache zu erleben“, betonte eine der Vereinsmitglieder.

Der Sommertreff der RHEINPFALZ hat somit nicht nur die Probleme der Bechhofer Bürger beleuchtet, sondern auch den ungebrochenen Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft aufgezeigt, der trotz aller Schwierigkeiten weiterhin besteht. Mit einer Vielzahl an Initiativen und Aktivitäten sehen die Bechhofer optimistisch in die Zukunft und zeigen, dass auch kleine Orte Kraft aus der Gemeinschaft schöpfen können.

– NAG

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