Die Entscheidung der Landesmedienanstalt Rheinland-Pfalz, ihre Tochtergesellschaft Medien und Bildung RLP gGmbH in die Insolvenz zu schicken, sorgt für Besorgnis. Das wirft nicht nur Fragen über die Zukunft der medienpädagogischen Arbeit auf, sondern betrifft auch die 16 Angestellten direkt. Ein solches Vorgehen wird als besonders problematisch angesehen, da in Zeiten von Desinformation und Hass im Netz die Notwendigkeit für professionelle Medienbildung umso dringlicher erscheint.
In Speyer hat das Media:TOR, ein gemeinsames Projekt zwischen der Landesmedienanstalt und der Stadt, große Erfolge gefeiert. Es dient nicht nur als ein Ort für kreative Möglichkeiten, sondern auch als Anlaufstelle für verschiedene Altersgruppen und Interessen. Seit der Eröffnung im Jahr 2022 hat sich der Makerspace rasch entwickelt und wird als Leuchtturmprojekt von vielen Kooperationspartnern unterstützt, darunter das Kinder- und Jugendtheater Speyer und die Universität Speyer.
Die Bedeutung des Media:TOR
Das Media:TOR ist mehr als nur ein Raum, in dem Technologie ausprobiert werden kann. Hier wird digitale Teilhabe in Form von Kursen und Workshops gelebt, die von 3D-Druck über Videoproduktion bis hin zu Lasercutting reichen. Diese Angebote sind ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Bildung, besonders in einer Zeit, in der Medienkompetenz entscheidend ist. Die Schließung der Medien und Bildung RLP gGmbH bringt die Fortführung dieser wertvollen Dienstleistungen in Gefahr.
Die Befürchtungen um die Zukunft des Media:TOR sind groß. Es ist entscheidend, dass weiterhin professionell ausgebildete Mitarbeiter:innen zur Verfügung stehen, um die vielfältigen Angebote aufrechtzuerhalten. Der OK Speyer, der bislang ein Zuhause im Media:TOR gefunden hat, ist ebenfalls betroffen. Die Sorge um den Fortbestand dieser Initiativen hat die Verantwortlichen veranlasst, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Sie fordern, dass das Media:TOR nicht einfach als weiteres verzichtbares Projekt angesehen wird.
Die Schließung der Medien und Bildung RLP gGmbH entspricht nicht den aktuellen Anforderungen und Herausforderungen der digitalen Welt. Die Hoffnung besteht, dass die Landesmedienanstalt die Bedeutung dieser Einrichtungen erkennt und die Angebote und Aufgaben auch in Zukunft bereitstellt. Wenn alles gut geht, steht im nächsten Jahr der dritte Geburtstag des Projekts an, ein Jubiläum, das man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen sollte.
Die SPD Stadtverband Speyer und die SPD Fraktion im Stadtrat unterstreichen die Wichtigkeit der derzeitigen Situation und hoffen auf eine positive Wendung. Inzwischen ist es unerlässlich, dass die kommunalen und landesweiten Stellen zusammenarbeiten, um den Fortbestand des Media:TOR zu garantieren und die engagierten Mitarbeiter:innen zu unterstützen, die unermüdlich daran arbeiten, kreative und bildende Möglichkeiten für die Gemeinschaft anzubieten.
Die gesamte Diskussion um die Schließung und die damit verbundenen Auswirkungen zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, in Zeiten von Fake News und anderen Herausforderungen weiter in Bildung und Medienkompetenz zu investieren. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.speyer-kurier.de.