Immer wieder stehen Schulen vor der Herausforderung, die Sicherheit ihrer Schüler während der Ankunfts- und Abholzeiten zu gewährleisten. Ein wiederkehrendes Problem sind die sogenannten „Elterntaxis“, die häufig für gefährliche Situationen sorgen, wenn Eltern ihre Kinder direkt vor dem Schultor absetzen. Besonders im Kreis Alzey-Worms haben einige Schulen nun Maßnahmen ergriffen, um der Problematik entgegenzuwirken.
Eine bemerkenswerte Initiative wurde an der Neubornschule in Wörrstadt ins Leben gerufen. Wie der Schulleiter Steffen Paulick berichtet, wurde die Straße, die zur Grundschule führt, während der Hauptverkehrszeiten für Autos gesperrt. Diese Regelung gilt täglich zwischen 7:30 und 8:00 Uhr sowie von 15:30 bis 16:00 Uhr. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, als einige Eltern die Sperrungen ignorierten, verbesserten sich die Zustände signifikant. Vor der Umsetzung der Maßnahmen kam es oft zu gefährlichen Situationen, welche die Sicherheit der Kinder gefährdeten. Nun können die Schüler weitgehend gefahrlos zur Schule gehen, was für alle Beteiligten eine Erleichterung darstellt.
Verlagerung des Verkehrs
Obwohl die Verkehrslage vor der Schule sich gebessert hat, gibt es dennoch kritische Stimmen. Markus Holzki, ein Vertreter des Schulelternbeirats, weist darauf hin, dass der Elterntaxi-Verkehr sich in die umliegenden Straßen verlagert hat. Er fordert daher zusätzliche Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt entwickelt werden sollten, um auch in den angrenzenden Bereichen für mehr Sicherheit zu sorgen.
Ein weiterer innovativer Ansatz kommt von der Albert-Schweitzer-Schule in Alzey. Dort wird bis kommenden Freitag die Aktion „Schulwegwoche“ durchgeführt. Kinder, die zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus zur Schule kommen, erhalten von den Mitgliedern des Schulelternbeirats einen Stempel auf die Hand. Diese Aktion wird schon seit zwei Jahren regelmäßig durchgeführt und hat in der Vergangenheit dazu beigetragen, die Anzahl der Elterntaxis zu reduzieren. Schulleiterin Johanna Ruch stellt fest, dass es aktuell weniger Elterntaxis gibt, jedoch auch sie sieht, dass dieses Verhalten nur vorübergehend ist. Die Schwierigkeiten, feste Verhaltensmuster aufzubrechen, sind ihr bewusst.
Zusätzlich äußerte Johanna Ruch den Wunsch nach einem temporären Durchfahrtsverbot, das eine noch deutlichere Regelung darstellen würde. Bisher hat sie jedoch keinen Erfolg bei der Umsetzung dieser Maßnahme gehabt.
Die Thematik rund um die Elterntaxis ist ein brisantes und aufmerksamkeitserregendes Thema für die Schulen im Kreis Alzey-Worms. Diese Initiativen zeigen, dass es nicht nur um das Abstellen mancher Fahrzeuge geht, sondern auch um das Schaffen eines sicheren Raums für unsere Kinder auf ihrem Schulweg. Weitere Details zu den aktuellen Entwicklungen finden sich in einem Bericht, auf merkurist.de.