Am Sonntag, den 25. August, wird in der Festungskirche auf dem Ehrenbreitstein eine besondere Veranstaltung zum Thema Menschenwürde stattfinden. Diese Veranstaltung findet anlässlich des 75. Geburtstags der deutschen Verfassung statt und bringt verschiedene Künstler und Fachleute zusammen, um über dieses grundlegende Menschenrecht zu diskutieren.
In der Festungskirche wird der Künstler Ralf Knoblauch seine hölzernen Königsfiguren präsentieren. Diese Kunstwerke haben schon an vielen Orten weltweit auf die Verletzlichkeit der menschlichen Würde aufmerksam gemacht. Knoblauch wird im Rahmen eines Gesprächs über die Entstehung seiner Figuren berichten und erläutern, was ihn inspiriert hat, diese einzigartigen Skulpturen zu schaffen. Die Veranstaltung bietet den Besuchern die Möglichkeit, mehr über die Bedeutung der Würde zu erfahren und wie sie in der heutigen Gesellschaft bewertet wird.
Die Macher der Veranstaltung
Ralf Knoblauch, der als Tischler und Diakon in Bonn-Lessenich arbeitet, setzt sich in seiner täglichen Arbeit intensiv mit dem Thema Würde des Menschen auseinander. Er beschreibt seine Figuren als „Anwälte der Menschlichkeit“. Diese Aussage deutet auf die Verantwortung hin, die jeder Einzelne in der Gesellschaft trägt, um die Würde des Nächsten zu achten und zu schützen.
Begleitet wird die Veranstaltung von Musik, die speziell für diesen Anlass arrangiert wurde. Der Musiker Werner Aurin wird die „Würde-Litanei“ von Stephan Wahl vorstellen, die den Abend zusätzlich bereichern soll. Diese musikalische Untermalung zielt darauf ab, den emotionalen Gehalt des Themas Menschenwürde zu verstärken und den Besuchern eine tiefere Verbindung zu den dargebotenen Kunstwerken zu ermöglichen.
Das Gespräch wird von Ute Lonny-Platzbecker und Martin W. Ramb moderiert. Lonny-Platzbecker ist Lehrerin und hat sich als Fachleiterin für katholische Religionslehre in verschiedenen Bildungseinrichtungen in Essen einen Namen gemacht. Martin W. Ramb ist nicht nur Beauftragter des Bistums Limburg, sondern auch Chefredakteur des Bildungs- und Kulturmagazins „Eulenfisch“. Beide Gäste werden darüber sprechen, wie Kunst und Bildung zusammenkommen, um die Werte unserer Gesellschaft zu fördern.
Ein offenes Forum für die Gemeinschaft
Die Veranstaltung ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch eine Einladung an alle Interessierten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Eintritt in die Festungskirche ist frei, was eine breite Teilnahme fördern soll. Zudem ist der Veranstaltungsort barrierefrei, sodass jeder die Möglichkeit hat, teilzunehmen und sich am Gespräch über Menschenwürde zu beteiligen.
Es wird empfohlen, sich im Voraus anzumelden unter der E-Mail-Adresse denkbares@online.de. Darüber hinaus können Interessierte das Programmheft durchblättern oder die Website denkbares.org besuchen, um weitere inhaltliche Vorschläge zu entdecken und sich inspirieren zu lassen.
Diese Veranstaltung ist ein Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen von „DENKBARES“, einer Initiative, die kulturelle und soziale Fragestellungen in den Mittelpunkt stellt. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, nicht nur das Bewusstsein für die Menschenwürde zu schärfen, sondern auch ein Forum für Begegnungen zu schaffen, in denen die Teilnehmer in den Dialog über Themen von gesellschaftlicher Bedeutung treten können.
Martin W. Ramb und Holger Zaborowski, die Initiatoren dieser Veranstaltungsreihe, hoffen auf eine rege Teilnahme und spannende Diskussionen, die über den Abend hinaus nachwirken. In Zeiten, in denen die Würde des Menschen in vielen Bereichen der Gesellschaft in Frage gestellt wird, ist es von besonderer Wichtigkeit, dass wir als Gemeinschaft zusammenkomme um unseren gemeinsamen Werten Raum zu geben.
Die Bedeutung der Menschenwürde in der heutigen Gesellschaft
Die Menschenwürde ist ein zentrales Element der modernen Verfassungen und Menschenrechtscharta. Sie wird als unantastbar betrachtet und bildet die Grundlage für viele soziale, politische und wirtschaftliche Prinzipien. Der Art. 1 des deutschen Grundgesetzes legt fest: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Diese Aussage spiegelt sich in vielen Aspekten des Lebens wider, vom Schutz der individuellen Freiheiten bis hin zu sozialen Gerechtigkeitsfragen. In einer Zeit, in der soziale Spannungen und politische Radikalisierung zunehmen, ist die Reflexion über die Menschenwürde besonders wichtig.
Durch kunstvolle Darstellungen, wie die von Ralf Knoblauch, wird das Thema der Menschenwürde in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Seine Figuren verkörpern nicht nur Ästhetik, sondern auch die tiefere Botschaft, dass Würde unabhängig von gesellschaftlichem Status oder Machtposition existiert. Diese Perspektive ist in der aktuellen Gesellschaft von enormer Bedeutung, da sie dazu beiträgt, eine Kultur des Respekts und der Achtsamkeit zu fördern.
Positive Auswirkungen von Kunst auf soziale Themen
Kunst hat die Fähigkeit, gesellschaftliche Themen auf eine einzigartige und einfühlsame Weise zu vermitteln. Durch die visuelle und emotionale Ansprache kann Kunst Bewusstsein schaffen und eine Diskussion über wichtige Themen anregen. Projekte wie das von Ralf Knoblauch sind Beispiele dafür, wie Künstler die Menschenwürde in den Mittelpunkt stellen können.
Die Interaktion zwischen den Besuchern und den Exponaten fördert nicht nur das Verständnis für das Thema, sondern ermutigt auch zu einem Dialog. Solche Veranstaltungen laden ein, über die eigene Haltung zur Menschenwürde nachzudenken und fördern Empathie gegenüber anderen. Der Einsatz von Musik, wie im Fall der Vertonung der Würde-Litanei von Werner Aurin, verstärkt das emotionale Erlebnis und schafft einen Raum für Reflexion und gemeinschaftliches Erleben.
Aktuelle Statistiken zur Wahrnehmung der Menschenwürde in Deutschland
Um die Wahrnehmung der Menschenwürde in Deutschland besser zu verstehen, können relevante Studien und Umfragen herangezogen werden. Beispielsweise zeigt eine Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2022, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung Bedenken hinsichtlich der Wahrung der Menschenwürde hat, insbesondere im Kontext von politischen Maßnahmen und sozialer Ungleichheit.
In der Umfrage äußerten 65% der Befragten die Meinung, dass die Menschenwürde in den letzten Jahren stärker bedroht wurde. Dies verdeutlicht einen signifikanten Trend, bei dem die Menschen das Gefühl haben, dass grundlegende Werte und Rechte gefährdet sind. Solche Daten können als Grundlage für umfassendere Diskussionen über die Rolle der Menschenwürde in der Gesellschaft dienen und die Notwendigkeit betonen, die Prinzipien unserer Verfassung aktiv zu fördern und zu verteidigen.
Zusammen zeigen diese Aspekte die anhaltende Relevanz und die Herausforderung, die mit der Bewahrung und dem Schutz der Menschenwürde in einer sich ständig verändernden Welt verbunden sind.
– NAG