In Kenn wurde kürzlich eine Königspython entdeckt, die verlassen an einer Bushaltestelle aufgefunden wurde. Der Passant, der die etwa anderthalb Meter lange Schlange entdeckte, fand sie in einem Eimer, der speziell präpariert war. Dies deutet darauf hin, dass der vorherige Besitzer die Schlange wohl absichtlich dort ausgesetzt hatte. Die Polizei berichtete am Sonntag, den 13. Oktober 2024, dass das Tier aus dem Eimer zu entkommen versuchte. Angesichts der kalten Temperaturen wäre eine Flucht für die Schlange fatal gewesen, was die Dringlichkeit des Fundes noch verstärkt.
Nachdem der Finder die Schlange bei der Polizei abgab, wurde sie in die Obhut der Feuerwehr übergeben, die für die Betreuung von Tieren in solchen Situationen zuständig ist. Die Ermittlungen der Polizei zielen darauf ab, den rechtmäßigen Besitzer der Schlange ausfindig zu machen. Der Vorfall wirft jedoch ernsthafte Fragen zur Haltung von exotischen Tieren in Privathaushalten auf.
Forderungen nach einem Haltungsverbot
Der Vorfall hat die Tierschutzorganisation PETA auf den Plan gerufen. Sie fordert ein allgemeines Verbot für die private Haltung von exotischen Tieren. PETA kritisiert, dass der Kauf von gefährlichen Tieren weiterhin ohne erforderliches Fachwissen möglich sei. Dies führe dazu, dass jedes Jahr zahlreiche exotische Tiere aus Terrarien entkommen oder von ihren überforderten Besitzern einfach ausgesetzt werden.
Die Organisation weist auf die Überfüllung von Tierheimen und Auffangstationen hin, die oft mit derart ausgesetzten Tieren kämpfen müssen. Ein Bericht, veröffentlicht im Jahr 2020 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), hebt zudem hervor, dass der Handel mit exotischen Wildtieren wesentlich zum weltweiten Artensterben beiträgt. Dies ist ein alarmierender Befund, der die Dringlichkeit von PETA's Forderungen unterstreicht.
Darüber hinaus macht PETA klar, dass selbst bei ungiftigen Tieren wie der Königspython Gesundheitsrisiken bestehen. Eine Studie zeigt, dass ungefähr 90 Prozent dieser Tiere Träger von Salmonellen sind, die beim Menschen ernsthafte Erkrankungen hervorrufen können, einschließlich Hirnhautentzündungen oder sogar Todesfällen.
Die tragische Entdeckung in Kenn hat somit weitreichende Diskussionen über den verantwortungsvollen Umgang mit exotischen Tieren ausgelöst und verdeutlicht, wie wichtig gesetzliche Regelungen in diesem Bereich sind. Es stellt sich die Frage, wie künftig sichergestellt werden kann, dass solche Tiere nicht unüberlegt erworben und bei Schwierigkeiten ausgesetzt werden.
Für weiterführende Informationen zu diesem Thema sind die Details im Bericht von www.sol.de nachzulesen.
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