Speyer und Frankenthal befinden sich im Mittelpunkt eines aufregenden Theaterereignisses: Das Zimmertheater Speyer hat für seine eindringliche Produktion „Die Frau, die gegen Türen rannte“ die Nominierung für den renommierten Frankenthaler Theaterpreis erhalten. Dieses beeindruckende Monologstück behandelt einige der drängendsten sozialen Themen unserer Zeit, wie etwa Stigmatisierung, Alkoholismus und häusliche Gewalt. Monika-Margret Steger brilliert in der Hauptrolle als Paula Spencer und nutzt ihr schauspielerisches Talent, um die komplexen Emotionen und die innere Zerrissenheit ihrer Figur eindrucksvoll darzustellen.
Die Inszenierung, die im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2023 unterstützt wird, ist von Timo Effler liebevoll umgesetzt und wird musikalisch von Moritz Erbach begleitet. Die Geschichte ist ein gefühlvolles Porträt einer Frau, die mit 42 Jahren auf ein von Rückschlägen geprägtes Leben zurückblickt. Ihre Kindheit war von traumatischen Erlebnissen geprägt – die liebevollen Sommererinnerungen, die sie sich wünscht, werden überschattet von den Übergriffen ihres Vaters. In der Schule wird sie als mangelhaft eingestuft, umgeben von uninteressierten Lehrkräften und übergriffigen Mitschülern. Das Stück zeigt, wie Paula trotz all dieser Widrigkeiten versucht, eine Familie mit ihrer Jugendliebe Charlo zu gründen, aber dennoch immer wieder im Krankenhaus landet, um ihre Verletzungen als „gegen eine Tür gelaufen“ zu erklären.
Die Erzählung hinter dem Stück
Das Monologstück stammt von dem Booker-Preisträger Roddy Doyle, der auf eindringliche Weise die Geschichte einer Frau erzählt, die sich auf den Weg macht, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Paula Spencer ist eine Protagonistin, die durch ihre alkoholbedingten Probleme und persönlichen Tragödien auf tragische Weise gezeichnet ist. Doch die Erzählung hält sich fern von Klischees und verklemmter Moral. Vielmehr folgt sie einem authentischen Prozess der Selbstfindung und der Bewusstwerdung, der die Zuschauer berührt und zum Nachdenken anregt. Mit wortgewandten und poetischen Dialogen wird ein kraftvoller monolog über eine enttäuschte Liebe und den mutigen Versuch, Defizite und Rückschläge zu überwinden, kreiert.
Das Zimmertheater Speyer hat sich mit dieser Produktion gegen zahlreiche Wettbewerber durchgesetzt, was die hohe Qualität und die Relevanz der Thematik unterstreicht. Das Stück wird am Sonntag, den 29. September, sowie am Donnerstag, den 3. Oktober, um 17 Uhr aufgeführt. Tickets für diese berührende Theatervorstellung können über die E-Mail-Adresse tickets@zimmertheater-speyer.de oder im örtlichen Spei’rer Buchladen erworben werden. Die Nominierung für den Frankenthaler Theaterpreis ist nicht nur eine Auszeichnung für die künstlerische Leistung, sondern auch ein starkes Zeichen für die Bedeutung von Theater als Spiegel gesellschaftlicher Themen und Herausforderungen.