In Speyer fand kürzlich ein bemerkenswerter Katholikentag statt, der von tausenden Besuchern in feierlicher Atmosphäre begleitet wurde. Unter dem Motto „Gemeinsam Segen sein“ versammelten sich rund 1.500 Menschen im Dom der Stadt, um einen Gottesdienst zu feiern, der nicht nur religiöse Bedeutung hatte, sondern auch Gemeinschaft und Kreativität zelebrierte.
Bereits am Vormittag erlebten die Teilnehmer eine „Kreativzeit“, die um 10 Uhr begann und ein breites Spektrum an Aktivitäten bot. Ob das Basteln von Friedenssymbolen in Form von Buttons, die Teilnahme an einer Domrallye oder das Erschaffen lebensgroßer Segensbilder – überall herrschte eine spürbare Freude und ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Diese kreative Phase diente auch der Vorbereitung auf den Gottesdienst, der im Anschluss stattfand.
Der Gottesdienst und seine Botschaft
Spätestens beim Gottesdienst, der nach der kreativen Einstimmung startete, wurde die Bedeutung der Veranstaltung offensichtlich. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann betonte, dass der Speyerer Dom ein „Segensort für die Menschen“ ist. Dabei war er umringt von vielen Besuchern, die die neuartige Gottesdienst-Situation, bei der auch im Altarraum Platz genommen werden konnte, als besonders bereichernd empfanden.
Unter den Gästen befand sich auch der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, der die Wichtigkeit des kirchlichen Engagements hervorhob. Er sprach von einem „starken Zeichen“ der Gemeinschaft, besonders in Zeiten, wo soziale Spaltung und Hass allgegenwärtig sind. Mit dem Motto der Veranstaltung stellte das Bistum Speyer einen positiven Kontrapunkt zur aktuellen gesellschaftlichen Situation und zeigte, dass der Glaube eine Quelle der Hoffnung und Stärke sein kann.
Die Predigt und kritische Anmerkungen
In seiner Ansprache thematisierte Bischof Wiesemann die Prinzipien des christlichen Glaubens und die Bedeutung der Nächstenliebe. Er kritisierte dabei völkisches Denken und contractive politische Ansichten, die sich immer mehr in der Gesellschaft verbreiten. In seiner Predigt verglich er die Struktur des Doms mit dem Gedanken, dass „Einer des anderen Last trägt“, was als ein Aufruf zu mehr gegenseitiger Unterstützung verstanden werden kann.
Die Architektur des Doms steht nicht nur für die religiöse, sondern auch für die gesellschaftliche Vision Gottes: Miteinander und Solidarität. Wiesemann stellte fest, dass gerade die Schwächeren unter den Menschen in den Augen Gottes einen hohen Wert haben und dass es unsere Aufgabe sei, dies zu erkennen und zu leben.
Nach dem Gottesdienst hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, mit Mitarbeitenden des Bistums ins Gespräch zu kommen und deren Arbeit kennenzulernen. Solche Programme und Aktivitäten tragen zur Stärkung der Gemeinschaft und zur Förderung der Values des Bistums bei.
Die Rückmeldungen nach dem Katholikentag fallen durchweg positiv aus. Dr. Thomas Kiefer, der Organisator der Veranstaltung, äußerte seine Freude und betonte, wie wichtig es sei, dass die Menschen spüren, wie bereichernd der Glaube und das Engagement in der Gemeinschaft sind. Viele Besucher gaben an, mit einem positiven Gefühl und dem Gefühl von Gemeinschaft nach Hause zurückgekehrt zu sein.
Das Bistum Speyer plant auch in Zukunft weitere Veranstaltungen, insbesondere im Hinblick auf die 1.000-jährige Grundsteinlegung des Doms im Jahr 2030. Damit wird nicht nur die Geschichte des Doms gefeiert, sondern auch die lebendige Gemeinschaft, die ihn umgibt.
Die Veranstaltung in Speyer war somit nicht nur ein spirituelles Ereignis, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts in einer schwerer Zeit für viele Menschen.