Die Aufnahme des ehemaligen Oberbürgermeisters von Speyer, Hansjörg Eger, in die Porträtgalerie des Rathauses sorgt für Gesprächsstoff. Eger, der von 2011 bis 2018 im Amt war, wurde mehr als fünf Jahre nach seinem Ausscheiden geehrt. Die Feier fand im Historischen Ratssaal statt, wo sein Porträt neben denen seiner 23 Vorgänger aus dem 18. Jahrhundert präsentiert wird.
Obwohl Eger seine Einordnung in die Galerie nicht als Ehrung empfand, sondern als eine Fortführung einer Tradition, bemerkte er, dass er „gewisse Schwierigkeiten“ mit der Aufnahme zu Lebzeiten habe. Er wünsche sich, dass man ihn erst später ehrt, um ihm die Möglichkeit zu geben, weiter zu leben und seine Pläne zu verwirklichen. Aktuell arbeitet er in Speyer als Rechtsanwalt, nachdem er die Stadt an seine Nachfolgerin Stefanie Seiler (SPD) übergeben hatte.
Ein Porträt voller Erinnerungen
Die Auswahl eines geeigneten Bildes für die Galerie war nicht ganz unkompliziert. Es gab einige Abstimmungen mit der Stadtverwaltung, und Eger entschied sich letztlich für ein Bild, das ihn bei der Eröffnung einer Kulturveranstaltung lachend zeigt. Dieses Bild wurde von Fotografin Klaus Venus aufgenommen, der Eger eine Sammlung von Hunderten Aufnahmen seiner Amtszeit zur Verfügung stellte.
Bei der Feier äußerte Eger seine Freude darüber, in einer Reihe mit anderen bekannten Persönlichkeiten der Stadtgeschichte abzubilden. Besonders der frühere Oberbürgermeister Werner Schineller, der die Galerie einst initiierte, war anwesend. Eger machte jedoch darauf aufmerksam, dass er es bedenklich fände, mit einigen anderen Amtsinhabern, möglicherweise aus der Zeit des Nationalsozialismus, assoziiert zu werden. Er warnte vor dem aktuellen politischen Extremismus und nannte Donald Trump als Beispiel für diese bedenkliche Entwicklung.
Inklusion weiterer Persönlichkeiten
Eger brachte außerdem einen interessanten Vorschlag für die zukünftige Gestaltung von Ehrungen ein. Er plädierte dafür, dass nicht nur Oberbürgermeister in die Galerie aufgenommen werden sollten. Stattdessen regte er an, das Erdgeschoss des La-Roche-Hauses in der Maximilianstraße 99 als zentrale Gedenkstätte zu nutzen, die auch andere prägende Persönlichkeiten zeigen könnte. Dabei betonte er, dass dies nicht nur Männer umfassen dürfe, was die Galerie bislang prägte.
Mit der ersten Frau im Oberbürgermeisteramt, Stefanie Seiler, betrachtete Eger die Veränderungen positiv, wie er klarstellte, wünschte er sich jedoch nicht, dass sie bald in der Galerie Platz findet.
Die Laudatio auf Eger übernahm Bürgermeisterin Monika Kabs, die ihm ein großes Fachwissen und Verständnis für die Bürger attestierte. Sie lobte ihn dafür, dass er den Menschen zugehört habe und ihre Belange ernst nahm. Diese positive Rückmeldung zeigt, dass Eger während seiner Amtszeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Für weitere Informationen und eine detaillierte Betrachtung der Entwicklungen rund um diese Ehrung ist der Artikel auf www.rheinpfalz.de zu lesen.